Bach bei IOC-Wahl im März ohne Gegenkandidat

von Redaktion

Auf ein Neues: Der Weg für den Deutschen zu einer zweiten Amtszeit als IOC-Präsident ist endgültig frei

Lausanne – Im eigenen Haus genießt Thomas Bach hohes Ansehen und ist der unangefochtene Leader. Das zeigt die Tatsache, dass zur Wahl des IOC-Präsidenten im März 2021 kein Gegenkandidat antritt. Dies gab das IOC am Dienstag bekannt. Damit steht einer zweiten Amtszeit des Juristen aus Tauberbischofsheim nichts mehr im Wege.

„Ich fühle mich geehrt und verspüre Demut darüber, dass es keinen anderen Kandidaten gibt“, teilte Bach mit. Er werde der olympischen Bewegung „weiter nach besten Kräften dienen und versuchen, Präsident aller IOC-Mitglieder und der gesamten olympischen Bewegung zu sein“, so Bach, der bei der IOC-Session in Athen (10. bis 12. März) für weitere vier Jahre gewählt werden kann.

Der 66 Jahre alte Fecht-Olympiasieger von 1976 in Montreal ist seit dem 10. September 2013 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der neunte insgesamt der Dachvereinigung des olympischen Sports. Der Unterfranke war auf der 125. IOC-Session in Buenos Aires Nachfolger des Belgiers Jacques Rogge geworden. Bach ist der erste deutsche IOC-Chef.

Wie sehr der Deutsche in IOC-Kreisen geschätzt wird, zeigten die Reaktionen auf seine Ankündigung einer erneuten Kandidatur im Juli dieses Jahres auf der 136. Session. Nahezu sämtliche der rund 100 IOC-Mitglieder äußerten ihre Freude. Stellvertretend dafür sagte Argentiniens IOC-Mitglied Gerardo Werthein: „Dass Sie in so schwierigen Zeiten weitermachen, ist ein gutes Zeichen. Keiner kann es besser als Sie.“

Außerhalb des IOC stieß Bachs Führungsstil jedoch vor allem in der westlichen Welt auf viel Kritik. Seine lasche Haltung gegenüber Russland, das über Jahre mit aberwitzigsten Dopingpraktiken betrog und selbst davor bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi 2014 im eigenen Land nicht Halt machte, kostete Bach viel Glaubwürdigkeit.

Bachs erste Amtszeit ist auch mit großen globalen Herausforderungen verbunden. Die Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang standen lange auf der Kippe, weil Nordkoreas Diktator Kim Jong-un die Welt mit seinen Drohungen und Waffentests in Angst und Schrecken versetzte. Die Coronakrise seit Anfang des Jahres ist auch für den internationalen Sport die größte Herausforderung seit Jahrzehnten, erstmals mussten in der Geschichte Olympische Spiele verschoben werden.  sid

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