Hülkenberg zu breit fürs Mercedes-Cockpit?

von Redaktion

Der Deutsche stünde jedoch als Hamilton-Ersatzmann bereit – Russel mit Chancen

Manama – Weltmeister Lewis Hamilton (35) kann nach einem positiven Corona-Test nicht beim Rennen in Bahrain am Sonntag teilnehmen. Mercedes sucht jetzt einen Ersatzmann. Unsere Zeitung bewertet die Kandidaten und ihre Chancen:

George Russell (22): Der Brite fährt zwar bei Williams, ist aber Mercedes-Junior. Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der gleichzeitig sein Manager ist, hält große Stücke auf ihn. Russell gilt als Hauptanwärter auf das Silberpfeil-Cockpit, wenn Hamilton seine Karriere beendet. Mercedes wird jetzt versuchen, die Freigabe für Russell bei Williams zu bekommen. Die könnte teuer werden. Denn umsonst wird das englische Traditionsteam sein Juwel nicht ausleihen. Es sei denn, in Russells Vertrag gibt es eine Klausel die besagt, dass Williams ihn freigeben muss, wenn Mercedes ihn braucht. Chance: 60 Prozent.

Stoffel Vandoorne (28): Der belgische Ex-Formel-1-Pilot (McLaren) fährt im Mercedes-Werksteam in der Formel E und ist offizieller Ersatzfahrer bei Mercedes. Vandoorne testet gerade mit der Formel E in Valencia, fliegt dann aber nach Bahrain. Das war aber schon vor Hamiltons positivem Test so geplant. Vandoorne kommt aber nur zum Einsatz, wenn Russel keine Freigabe bekommt.

Chance: 20 Prozent

Nico Hülkenberg (33): Der Deutsche steht bereit. Schon dreimal sprang er in dieser Saison erfolgreich für krank gewordene Kollegen ein. Dreimal bei Mercedes-Partner-Team Racing Point, zweimal für Sergio Perez, einmal für Lance Stroll. Der Emmericher überzeugte, fuhr sogar zehn WM-Punkte ein. 2021 ist er einer der Kandidaten bei Red Bull als Teamkollege von Max Verstappen. Für Hülkenberg spricht: Er ist erfahren, extrem schnell und zuverlässig. Ein Deutscher im Silberpfeil könnte zudem ein positives Signal für die Mitarbeiter in Stuttgart sein. Das Problem: Seine breiten Hüften. Das Cockpit des Mercedes ist extrem eng. Es ist möglich, dass Hülkenberg da nicht hineinpasst. Fest steht: Hülkenberg ist bereit. Er würde für die Chance bei Mercedes sogar auf seinen Urlaub in der Karibik verzichten, den er eigentlich am Dienstag antreten wollte.

Chance: 10 Prozent

Lance Stroll (22): Der Kanadier ist zwar Stammpilot beim Mercedes-Partnerteam Racing Point. Aber gleichzeitig sind auch Strolls Vater Lawrence, dem Racing Point gehört, und Mercedes-Teamchef Toto Wolff Geschäftspartner und zudem eng befreundet. Es ist deshalb nicht unmöglich, dass Stroll junior deshalb die einmalige Chance bekommt, sich im besten Formel-1-Auto zu beweisen. Chance: 5 Prozent

Esteban Ocon ( 24): Der Franzose fährt zwar bei Renault, ist aber von Mercedes an Renault nur ausgeliehen. Ocon gilt als schnell, Toto Wolff managt ihn zudem wie auch Russell. Dagegen spricht: Renault wird ihn kaum freigeben, da die Franzosen jeden Punkt brauchen, um noch Dritter in der Konstrukteurswertung zu werden. Chance: 4 Prozent

Esteban Gutiérrez (29): Der ehemalige F1-Pilot aus Mexiko (Sauber, Haas) ist Entwicklungspilot bei Mercedes. Seine Chancen sind aber sehr gering. Da müsste schon alle anderen Optionen, die Mercedes hat, sich plötzlich in Luft auflösen.

Chance: 1 Prozent

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