Boris Herrmann (39) hat als fünfter Segler bei der diesjährigen Vendee Globe das Kap der Guten Hoffnung passiert. 23 Tage und 15 Stunden nach dem Start an der französischen Atlantikküste erreichte der Hamburger am Mittwochmorgen um 4:35 Uhr deutscher Zeit die wichtige Zwischenmarke. „Wir sehen das Kap der Guten Hoffnung nicht, weil wir es so weit südlich“, sagte Herrmann, „es ist ein mentaler Meilenstein auf der Route der drei Kaps. Mit ihm ist etwa ein Drittel der Route geschafft.“
In Führung bei der Regatta um die Welt liegt der Franzose Charlie Dalin. Unterdessen soll die Jury des Rennens in den kommenden Tagen ermitteln, welche Zeitbonifikation die Skipper erhalten, die an der Rettungsaktion für den in Seenot geratenen Teilnehmer Kevin Escoffier (Frankreich) beteiligt waren. Dabei werden auch Nachteile durch das Verlassen der angepeilten Route berücksichtigt. Dies betrifft vor allem dessen Landsmann Jean Le Cam, der Escoffier rettete und an Bord nahm. Auch Herrmann änderte seinen Kurs und suchte einen Sektor ab. „Ich hatte dabei große Angst um Kevin“, sagte er nach dem glücklichen Ende. Die Rennleitung muss nun einen Weg finden, Escoffier von Bord der „Yes We Cam“ zu bringen. Die französische Fregatte Nivose könnte ihn bei den Kerguelen im südlichen Indischen Ozean aufnehmen. Nach der Rettungsaktion erhielten die Beteiligten viel Anerkennung, auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron meldete sich per Videoanruf bei Le Cam und Escoffier.