Kontiolahti – Arnd Peiffer sank im Ziel erschöpft zu Boden – doch die Strapazen hatten sich gelohnt. Der 33-Jährige belegte beim Weltcup in Kontiolahti im Sprint einen bärenstarken zweiten Platz und hielt dabei sogar Überflieger Johannes Thingnes Bö in Schach. Denise Herrmann vergab dagegen mit dem allerletzten Schuss einen Podestplatz und musste sich mit Rang fünf begnügen.
Dennoch war Bundestrainer Mark Kirchner zufrieden. „Das Ergebnis begeistert mich. Es hat alles gepasst. Wir freuen uns riesig über das nächste Podium“, sagte Kirchner schon vor dem Frauenrennen in der ARD.
Auf Sieger Tarjei Bö aus Norwegen fehlten Peiffer nach 10 km auf weicher Strecke und bei fehlerfreier Schießleistung lediglich 13,9 Sekunden. Er freue sich vor allem „enorm, dass es diesmal am Schießstand gut geklappt hat. Das hat mich beim ersten Sprint schon gewurmt“, sagte der Olympiasieger. Da war er mit einem Fehler Siebter geworden.
Diesmal ließ Peiffer in der „Bärenbucht“ sogar Johannes Thingnes Bö hinter sich. Für den Deutschen Skiverband (DSV) war es im dritten Saisonrennen der dritte Podestplatz nach den Plätzen zwei und drei für Herrmann und Erik Lesser im Einzel.
Für den Verfolger morgen (13.20 Uhr/ARD) verschaffte sich Peiffer eine glänzende Ausgangsposition. Die hat auch Herrmann für das Rennen am Sonntag (15.15 Uhr), wenngleich sie haderte. Diesmal aber nicht nur mit ihrem Fehler beim letzten Schuss. Da hätte sie „besser nachhalten müssen“, monierte die 31-Jährige, die 47,6 Sekunden hinter Siegerin Hanna Öberg (Schweden) lag.
„Verwunderlich“ und „sehr ärgerlich“ sei, „dass ich gerade beim Laufen was liegen lasse“. Die Vizeweltmeisterin, sonst auf der Strecke immer eine der Besten, kam diesmal über die 7,5 km nur auf die elftbeste Laufzeit. Aber, ergänzte Herrmann: „Konkurrenz ist Motivation.“
Während bei den DSV-Frauen Franziska Preuß als 16. nach zwei Schießfehlern („Das ärgert mich voll“) ein weiteres Top-Ten-Resultat verpasste, rundete Benedikt Doll auf Rang acht das sehr gute deutsche Ergebnis ab. Er zeigte nach enttäuschenden Platzierungen zum Start in den Winter mit den Rängen 29 und 32 einen klaren Aufwärtstrend. „Ich bin jetzt sehr glücklich, dass es für eine Topplatzierung gereicht hat. Ich hatte erst das Gefühl, es läuft nicht richtig, aber dann habe ich mich reinkatapultiert“, sagte Doll, Sprint-Weltmeister von 2017.
Lesser, der bereits die WM-Norm geschafft hat, belegte diesmal nach zwei Schießfehlern (+1:05,5 Minuten) Rang 16. „Die Platzierung ist besser als mein Rennen selbst. Zwei Fehler sind inakzeptabel. Alles in allem bin ich trotzdem zufrieden. Ich habe bis zum letzten Meter das Gefühl, dass noch was drin ist“, sagte der 32-Jährige. sid