Droht die nächste „Strafrunde“?

von Redaktion

Der Hamburger SV mit der dritten Niederlage in Folge

Hamburg – Es läuft einfach nicht mehr beim Hamburger SV: Das 0:1 im Heimspiel gegen Hannover 96 war für den hanseatischen Fußball-Zweitligisten die dritte Pleite nacheinander und das fünfte sieglose Spiel in Serie. Doch Trainer Daniel Thioune will von Krise nichts wissen. Er sagt trotzig: „Ich weise es weit von mir, dass wir uns in einer unruhigen Phase des Absturzes befinden.“

Dabei hatte der HSV vor Kurzem noch von der Tabellenspitze gegrüßt, verfügte bereits über einen komfortablen Vorsprung von sechs Punkten auf den Relegationsplatz. Vorbei. Jetzt belegt der Traditionsclub nur noch einen Rang jenseits der Aufstiegslinie. Und die HSV-Fans fragen genervt: Reicht es nicht allmählich mit Liga 2? Im ersten und zweiten Zweitliga-Jahr stand in der Saisonabrechnung jeweils Platz vier zu Buche. Jetzt dreht der HSV die dritte „Strafrunde“ – und der Anhang fürchtet langsam, die vierte könnte folgen.

Gleichwohl war das sieglose Spiel gegen Hannover keineswegs eine Fortführung des Leistungsabfalls der vergangenen Wochen. „Was Mentalität, Leidenschaft, Entschlossenheit und Bereitschaft betrifft, waren wir am Limit“, urteilt Thioune über den Geist seiner Mannen in der zweiten Halbzeit. Die Hamburger mussten 65 Minuten lang mit zehn Mann auskommen. Sonny Kittel war nach einem Zweitfoul mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Dass am Ende des leidenschaftlichen Anrennens aber nicht einmal ein Remis stand, lag an einem Mann: Hannovers Keeper Michael Esser. Nicht einmal Tormaschine Simon Terodde konnte die Sphinx im 96-Tor bei gleich drei exzellenten Chancen überwinden. Auch Aaron Hunt, Jeremy Dudziak und Josha Vagnoman scheiterten am Schlussmann der Gäste. Hannovers Coach Kenan Kocak schwärmte: „Er hat uns den Sieg festgehalten.“

Auch wenn das HSV-Team diesmal durchaus viel Positives zeigte: Für Thioune, der nach dem Startrekord von fünf Siegen noch ein wohliges Gefühl hatte, wird es nun immer ungemütlicher. Die „nicht allzu gute Phase aktuell“, wie der 46-Jährige es nennt, macht dem Trainer zu schaffen. Nicht immer gingen seine Aufstellungsvarianten und Wechsel auf. Zwar hat er nie von Aufstieg gesprochen, wohl aber von der „Entwicklung der Mannschaft“ – und die stagniert im Großen und Ganzen dann doch. „Letztendlich halte ich den Kopf dafür hin. Und wenn das Ergebnis nicht so ist, wie man sich das wünscht, dann bin ich sicherlich auch der Verantwortliche dafür“, sagt der Coach.  dpa

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