Altenberg – Felix Loch, 31, zeigte nach seiner spektakulären Aufholjagd immer wieder die Faust, sein breites Grinsen konnte der Rodel-Olympiasieger auch hinter seiner schwarzen Maske nicht verbergen. Als weit abgeschlagener 17. war er im Wetterchaos von Altenberg in den zweiten Lauf gegangen, doch am Ende stand der wiedererstarkte Rekordweltmeister ganz oben – schon wieder.
„Ich wusste: Wenn ich im zweiten Lauf gut durchkomme, kann es weit nach vorne gehen. Dass es für ganz vorne reicht, hätte ich nicht gedacht“, sagte Loch, der im von schwierigen Verhältnissen beeinflussten zweiten Weltcup-Rennen einen deutschen Doppelsieg vor Max Langenhan anführte. Schon das Auftaktrennen in Innsbruck hatte der Berchtesgadener gewonnen.
Im ersten Lauf lag Loch noch mehr als eine halbe Sekunde hinter dem führenden Russen Roman Repilow, der vor ihm in den zunehmend wässrigen Eiskanal in Sachsen gegangen war. Im zweiten Durchgang durfte Loch dann früher starten – und nutzte diesen Vorteil auf immer langsamer werdenden Bahn mit einer fehlerfreien Fahrt.
Loch bewahrte die Athleten des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD) somit vor einem Wochenende ohne Sieg, nachdem sich die Frauen um Natalie Geisenberger sowie die Doppelsitzer um die Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken knapp geschlagen geben mussten.
Geisenberger belegte hinter der Russin Tatjana Iwanowa den guten 2. Rang – die Olympiasiegerin bestreitet ihre Comebacksaison nach einem Jahr Pause, erst im Mai hatte sie ihren Sohn zur Welt gebracht. Bei den Doppelsitzern reichte es für Eggert/Benecken ebenfalls zu Rang zwei, acht Tausendstel fehlten auf die starken Österreicher Thomas Steu/Lorenz Koller. Die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt holten als Dritte ihren ersten Podestplatz des Winters. sid