München – Ein Jahr ist es her, da vertraute Hansi Flick auch gerne einem Jungspund. Zwischen 18. und 21. Dezember 2019 stand Joshua Zirkzee als Joker des FC Bayern genau acht Minuten lang auf dem Feld – und erzielte sowohl in Freiburg als auch gegen Wolfsburg zwei wichtige Tore. Aktuell spielt der 19-Jährige keine Rolle, beim 3:3 gegen Leipzig war er nicht mal im Kader. Zirkzee ist auf dem Abstellgleis – die neue Attraktion heißt: Jamal Musiala.
„Er spielt befreit auf“, sagte Flick nach dem Topspiel über den 17 Jahre alten Engländern, der alle ihm gestellten Aufgaben an diesem Samstagabend mit Bravour gemeistert hatte. Als Javi Martinez bereits nach 25 Minuten vom Feld musste, war es für Flick „keine große Überlegung, ihn reinzuschmeißen“, das Vertrauen des Bayern-Trainers zahlte sich aus. Musiala kam, traf fünf Minuten später per (leicht abgefälschtem) Fernschuss zum 1:1 und machte auch in den 60 Minuten danach ein starkes Spiel. Da nährt einer die Hoffnung auf eine rosige Zukunft in diesem Kader – selbst wenn alle Stars wiede fit sind.
„Gerade in der Anfangsphase haben wir nicht so die Ballkontrolle gehabt, mit seiner Einwechslung hat sich das ein bisschen geändert“, lobte Flick. Bereits mit 17 Jahren hat Musiala nun drei Bundesliga-Tore auf dem Konto, das schafften vor ihm nur Christian Pulisic, Timo Werner und Kai Havertz. Genauso beeindruckend wie die Bilanz aber sind die Eindrücke, die man von ihm in den vergangenen Wochen sammeln konnte. Körpersprache, Ballsicherheit, Mut – Musiala macht sein Ding in der Bundesliga genau wie in Liga drei. Dass er am Samstag als Achter gegen einen Champions-League-Halbfinalisten spielte? Schüchterte ihn nicht ein.
Der Junge kommt gut an, bei Beobachtern wie Kollegen. Eine weitere gute Eigenschaft: Er hört auf die Stars im Team. Vor seinem Treffer schrie Müller: „Schieß!“ Musiala folgte aufs Wort. hlr, lop