München – Der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga (DEL), die am 17. Dezember ihre Saison aufnehmen will, sieht gar nicht so strapaziös aus. Er endet am 19. März. Aber: Das ist eine Täuschung. Denn der Plan ist noch gar nicht vollständig. Terminiert hat Spielbetriebsleiter Jörg von Ameln lediglich 24 der vorgesehenen 38 Runden. Die 14 Vereine der Liga verteilen sich auf zwei regionale Gruppen, und vorerst werden Süd und Nord nur untereinander spielen. Die Süd-gegen-Nord-Runde mit Hin- und Rückspielen muss angehängt werden. Wenn es denn geht. Der Modus, das hat DEL-Chef Gernot Tripcke klargemacht, „ist nicht in Stein gemeißelt“, Priorität hat, dass die regionalen Runden durchgezogen werden. Im Notfall bilden sie die Grundlage für den Playoff-Baum – und Süd und Nord würden sich nicht vor dem Halbfinale begegnen.
Auch für die Playoffs hat man sich nicht definitiv festgelegt. Wunsch der Clubs wäre das Format Best of Five (ans übliche Best of Seven glaubt ohnehin niemand mehr), vorläufig geht die DEL von Best of Three aus.
„Schon einen kleinen Schock“ erlebte Tripcke in der vergangenen Woche, als das Vorbereitungsturnier um den MagentaSport Cup zur sportlichen Farce wurde. In der Gruppe B brachte keiner der vier Teilnehmer sein Programm über die Bühne. München fehlte ein Spiel, weil die Eisbären Berlin Corona-Fälle hatten. Mannheim erlebte zwei Absagen, weil es gegen Berlin und gegen die ebenfalls betroffenen Schwenninger Wild Wings anzutreten gehabt hätte. Die Teams von Berlin und Schwenningen wurden von den zuständigen Gesundheitsämtern unter Quarantäne gestellt. In der jetzigen Phase verkraftbar. Aber was, wenn es im März, April, kurz vor oder in den Playoffs passiert? Dann schwindet auch der Vorteil, dass sich die Liga für diese Saison vom traditionellen Freitag-Sonntag-Rhythmus verabschiedet hat. „Bis auf Heiligabend, ersten Feiertag, Silvester und Neujahr ist jeden Tag Eishockey“, sagt Tripcke. Ausweichtermine könnte man also unkompliziert finden.
Was Corona-Fälle betrifft, will die DEL vorsichtig agieren. Der Fall des Wolfsburgers Janik Möser, bei dem nach eigentlich überstandener Covid-19-Infektion eine Herzmuskelentzündung festgestellt wurde, hat sie sensibilisiert. Es ist nicht verpflichtend, aber dringlich empfohlen, positiv getestete Spieler, auch wenn sie einen guten Verlauf haben, frühestens nach 17 Tagen in die Routine zurückbringen.
1999 hatte die DEL einen Herztod in einem Spiel: Stephane Morin (Berlin Capitals). Bloß nicht wieder.