München – Es hatte sich angedeutet. Bereits beim Bundesligaspiel in Stuttgart hatte es bei Javi Martinez gezwickt. Aufgrund der Personalnot des FC Bayern musste er dennoch in der Champions League bei Atlético Madrid ran (für 62 Minuten). Gegen Leipzig am Samstag stand der Spanier dann erneut in der Startelf – dort machte der Muskel aber endgültig zu. Nach nur 25 Minuten.
„Der FC Bayern muss vorerst auf Javi Martinez verzichten“, meldete der FC Bayern gestern: „Der Spanier hat sich im Bundesliga-Spitzenspiel gegen RB Leipzig am Samstagabend eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel zugezogen. Das ergab eine Untersuchung durch die medizinische Abteilung des deutschen Rekordmeisters.“
Unmittelbar nach dem Leipzig-Spiel hatte Trainer Hansi Flick bereits von einem möglichen Muskelfaserriss beim Spanier gesprochen. Zur Verfügung steht er erst wieder im neuen Jahr – der Zeitpunkt, an dem Martinez, 32, angesichts seines auslaufenden Vertrags mit neuen Clubs verhandeln darf. „Ich würde gerne noch etwas Neues probieren, bevor ich meine Karriere beende“, hatte er jüngst dazu gesagt.
Flick dagegen hat erst mal andere Sorgen. Martinez ist nach Joshua Kimmich (Meniskusschaden) und Corentin Tolisso (Oberschenkelverletzung) der dritte Sechser, der sich für die vier verbleibenden Spiele in diesem Jahr (Moskau, Union, Wolfsburg, Leverkusen) abmeldet.
Beim tabellarisch unbedeutenden Kick morgen in der Königsklasse (21 Uhr, Sky) wird es also eng im defensiven Mittelfeld. Flick bleiben auf der Sechs der nach eigener Auskunft „müde“ Leon Goretzka sowie der nach Rotsperre wieder verfügbare Marc Roca. Die Back-ups: Angelo Stiller und Maximilian Zaiser von den Amateuren. Tanguy Nianzou, der diese Position ebenfalls beherrscht, wurde für die Königsklasse nicht gemeldet.
Immerhin: Einige Patienten kehren allmählich zurück. Zum Beispiel Kimmich, der laut Flick mit den Hufen scharrt. „Wenn es nach ihm geht, wäre er morgen schon 60 Minuten dabei“, hatte der Coach bereits vor dem Topspiel gegen RB Leipzig (3:3) gesagt. Flick musste Kimmich bremsen: „Wir wollen es nicht übertreiben. Er arbeitet jeden Tag akribisch an seinem Comeback, hat aktuell überhaupt keine Beschwerden. Der Verlauf ist sehr gut. Wir hoffen natürlich, dass er bald dabei ist, werden aber nichts überstürzen.“
Ein erster Kurzeinsatz in der Hinrunde ist nicht auszuschließen. Alphonso Davies könnte sogar schon morgen wieder im Kader auftauchen. Licht am Ende des Tunnels. JOSÉ CARLOS MENZEL JÓPEZ