Leipzig – Julian Nagelsmann setzte vor dem Gruppenfinale der Champions League auf Psychospiele. RB Leipzigs starker Auftritt bei Bayern München (3:3) hatte Eindruck hinterlassen, auch im fernen England, dessen konnte sich der Trainer der Roten Bullen sicher sein. Also erhöhte Nagelsmann vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Manchester United selbstbewusst den Druck auf die Gegenseite.
„Ich weiß nicht, für wen die Gruppenkonstellation psychologisch schlechter und die Situation einfacher ist“, sagte Nagelsmann mit Blick auf das Duell mit Englands Rekordmeister am Dienstag (21.00 Uhr/Sky): „Die Lage für Manchester ist kompliziert. Sie waren lange Erster, jetzt können sie mit einem Spiel ausscheiden. Wir haben uns zurückgekämpft und können es aus eigener Kraft schaffen.“
Die Zuversicht ist groß. In der Königsklasse hatte Leipzig zuletzt überzeugt und Comeback-Qualitäten gezeigt, die starke Leistung in München gab zusätzlichen Rückenwind für das wegweisende Duell. „Es gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir wissen, mit Mannschaften auf diesem Niveau mithalten zu können“, sagte Nagelsmann: „Der kleine, feine aber doch sehr wichtige Unterschied ist, dass wir gewinnen sollten.“
Denn auf dem Papier hat RB die schlechteste Ausgangslage in der ausgeglichenen Gruppe H. Spitzenreiter Paris St. Germain, ManUnited und Leipzig liegen mit neun Punkten gleichauf. Der Bundesligist hat als Dritter jedoch die schwächste Tordifferenz, was nicht zuletzt an United liegt.
Im Hinspiel in Old Trafford Ende Oktober hatte RB die höchste Niederlage der Klubgeschichte kassiert – das 0:5 war vor allem einem unerklärlichen Einbruch in der Schlussviertelstunde geschuldet. Nur ein Sieg am Dienstag garantiert den Einzug ins Achtelfinale.
Dieser sei „nicht an der Tagesordnung für so einen jungen Club, auch wenn wir im Halbfinale waren“, sagte Nagelsmann: „Es ist lohnend, da alles reinzulegen.“ Seine Spieler sehen es ähnlich.
„Wir sind heiß drauf. Ich bin überzeugt, wenn wir wieder einen geilen Matchplan haben, dass wir Manchester schlagen können“, sagte Kapitän Marcel Sabitzer. Flügelspieler Angelino sprach von einem „Finale“: „Du bist weiter oder raus.“ sid