Paris – Nach einem Rassismusvorwurf gegen den Vierten Offiziellen ist das Champions-League-Spiel zwischen dem französischen Meister Paris Saint-Germain und Basaksehir aus Istanbul unterbrochen worden. Beide Mannschaften verließen nach etwa einer Viertelstunde und minutenlangen Diskussionen beim Stand von 0:0 den Platz. Der Assistenztrainer der Gäste, der frühere kamerunische Nationalspieler Pierre Webo, hatte die Rote Karte gesehen und soll vom Vierten Offiziellen rassistisch beleidigt worden sein. Diesem war vorgeworfen worden, eine rassistische Formulierung für Schwarze benutzt zu haben, die im Deutschen mit dem Begriff „N-Wort“ umschrieben wird. Dieser Ausdruck war bei der Übertragung aus dem leeren Prinzenpark-Stadion deutlich zu hören.
Wie zudem zu hören war, soll das Schiedsrichter-Team aus Rumänien versucht haben, sich damit zu verteidigen, dass der Vierte Offizielle das rumänische Wort für Schwarzer (negru) benutzt habe und nicht das N-Wort. Warum er das „N-Wort“ benutzt habe, fragte der frühere Bundesliga-Profi Demba Ba den Vierten Offiziellen Sebastian Coltescu. Ba saß zunächst auf der Bank von Basaksehir.
Webo, Ba und andere waren anschließend zu hören, wie sie lautstark darauf hinwiesen, dass die Schiedsrichter bei einem weißen Spieler auch nicht „der Weiße“ gesagt hätten, um diesen zu identifizieren. Ob die Partie abgebrochen oder fortgesetzt werden sollte, war auch nach 90 minütiger Unterbrechung unklar. Allerdings packten die Teams bereits die Taschen. Basaksehir twitterte sofort nach dem Vorfall das Logo der UEFA-Kampagne „No to Racism – Respect“.
Nachdem die Gäste-Mannschaft aus der Türkei in die Kabinen gegangen war, folgte auch wenige Sekunden später das Team des deutschen Trainers Thomas Tuchel. dpa