Karl Geiger, Sie sind Skiflugweltmeister – wie klingt das für Sie?
Unbeschreiblich. Es ist ja auch etwas Neues für mich, dass ich bei so einem Event mit der Goldmedaille ganz oben stehen darf. Da kommen so viele Gedanken und Gefühle hoch, ich bin einfach überwältigt, dass mir das gelungen ist.
Sie starten ja zum ersten Mal bei einer Flug-WM, nachdem Sie 2018 in Oberstdorf nur Ersatzmann waren …
Gold speziell im Skifliegen, das hätte mir glaube ich keiner zugetraut. Ich bin einfach froh, dass ich das geschafft habe. Ich freue mich, dass ich alle ein wenig überraschen konnte.
2019 wurden Sie hinterMarkus Eisenbichler Vize-Weltmeister von der Großschanze. Jetzt stand er als Dritter wieder mit auf dem Podest…
Ich freue mich mega für den Eisei. Im Vorfeld hätte ich eher ihn ganz oben gesehen.
Haben Sie vor ihrem letzten Sprung mitbekommen, wie gut der Norweger Granderud vorgelegt hat?
Seinen Flug selbst habe ich nicht mitbekommen. Aber ich habe die Leute schreien gehört – da wusste ich, dass ich noch einmal angreifen muss.
Und das haben sie ganz cool gemacht – woher kommt ihre Nervenstärke?
Entschlossenheit und Willensstärke, das ist im Skifliegen schon wichtig. Ich kann mich voll fokussieren, komme da in einen Tunnel rein. Und wenn es zählt, drücke ich drauf und riskiere Vollgas. Wenn man voll riskiert, kann das natürlich auch in die Hose gehen – aber meistens geht es gut.
Ihre Frau Franziska steht daheim in Oberstdorf vor der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes. Haben Sie ihren Puls heute sehr in die Höhe getrieben?
Kann schon sein (lacht) …