Bad Tölz – Besinnlich ist die Advents- und Weihnachtszeit im Profi-Eishockey erfahrungsgemäß selten. Dafür sorgt allein schon der dicht gedrängte Terminplan. In Coronazeiten verdichten sich die Ansetzungen aufgrund vielfacher Spielverlegungen. Ob die Saison halbwegs nach Plan respektive zu Ende gespielt werden kann, ist völlig offen. Noch lasse der Zeitfaktor eine Fortsetzung zu, der Spielplan sich aber nicht unendlich strapazieren.
„Wir versuchen es durchzuziehen, aber nicht um jeden Preis“, sagt Christian Donbeck im Kontext zum Re-Start bei den Löwen. Nicht auszuschließen, dass der neuerliche Lockdown im Hinblick auf die Fürsorgepflicht von Arbeitgebern schneller als gedacht zur Entscheidungsfindung beiträgt.
Egal was kommt: Das Attribut „besinnlich“ fehlt im Vokabular der Tölzer mehr als anderswo. Seit drei Wochen harren die „Buam“ via Zwangspause der Dinge. Ursprünglich war die Rückkehr zur vermeintlichen Normalität für vergangenen Freitag angedacht. Doch das Heimspiel gegen Kaufbeuren wurde ebenso gecancelt wie die Dienstreise nach Dresden. Das auf Mittwoch verlegte Match gegen Bad Nauheim soll stattfinden. „Wir spielen“, gab Christian Donbeck am Montag bekannt.
Als Ursachen für die jüngsten Verzögerungen werden primär gesundheitliche Aspekte genannt. Die Tölzer Löwen haben vom Virus mehr als einen Streifschuss in Form einzelner Infektionen abbekommen. Neun positive Fälle in zwei Testungen sind schon eher die volle Bandbreite. Ende vergangener Woche waren drei der betroffenen Cracks laut Donbeck immer noch nicht symptomfrei. In sieben Fällen sei der Verlauf „mittelschwer bis schwer“ gewesen. Das Verhindern möglicher Folgeschäden wird stringent betrieben.
Freudige Momente gehen in Zeiten der Frustration ein wenig unter. So ist Luca Tosto der erste Titelträger in der von der DEL2 neu eingeführten Wahl zum „Förderspieler des Monats“. Auffällig gute Leistungen und drei Treffer waren ein starkes Argument für ihn. OLIVER RABUSER