München – Alle Wege führen nach Rom? Der des FC Bayern auf der Mission Titelverteidigung in der Champions League in jedem Fall. Im Achtelfinale treffen die Münchner auf die Societa Sportiva Lazio aus der italienischen Hauptstadt. Das Hinspiel in Rom findet am 23. Februar statt, das Rückspiel in der Allianz Arena am 17. März. Eine machbare Aufgabe.
„Es ist immer schön, nach Rom zu reisen“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic, nachdem UEFA-Generalsekretär Giorgio Marchetti und Losfee Stephane Chapuisat in Nyon (Schweiz) die entscheidenden Kugeln geöffnet hatten. Salihamidzic, der einst für Juventus Turin spielte, erklärte aber auch: „Das ist ein unangenehmer Gegner, das hat man in der Gruppe gegen Dortmund gesehen. Gegen italienische Mannschaften ist es immer schwierig.“
Da hilft auch der Blick in die Bilanz nicht, denn zwischen dem FC Bayern und Lazio Rom sind schlichtweg noch keine Partien erfasst worden – es gab sie nicht. Immerhin aber hat der deutsche Rekordmeister beste Erinnerungen an das Stadio Olimpico in Rom. Dort ist neben Lazio auch der verhasste Lokalrivale AS Rom heimisch. Und gegen diesen Club lieferten die Bayern mit Pep Guardiola im Oktober 2014 eines ihrer denkwürdigsten Champions-League-Spiele: Nach 35 Minuten führten die Münchner bereits mit 5:0, am Ende gewannen sie gar mit 7:1.
Chefcoach Hansi Flick ist jedenfalls „zufrieden mit dem Los. Es wird ein spannendes Duell. Wir haben die Spiele in der Gruppenphase gesehen und konnten uns ein erstes Bild machen.“ Die Laziali um Trainer Simone Inzaghi zeigten ihr Können in der Vorrunde vor allem gegen Borussia Dortmund (3:1, 1:1), holten gegen den Club Brügge aber zweimal nur ein Unentschieden.
„Lazio ist eine starke Mannschaft, aber wir gehen als Favorit ins Rennen“, sagte Bayern-Kapitän Manuel Neuer. „Wir wollen uns durchsetzen und in die nächste Runde einziehen.“ Gleichwohl warnte der Torhüter vor der Lazio-Offensive. Das tat auch Thomas Müller, der die Partien gegen den BVB am Fernseher verfolgt hat. Er sagte: „Sie sind ein Gegner, der offensiv unangenehm sein kann, besonders mit Ciro Immobile. Vorsicht ist geboten, aber wir freuen uns natürlich auf die nächste Runde.“
Mit dem einstigen BVB-Flop Immobile hat Robert Lewandowski übrigens noch eine private Torjäger-Rechnung offen. Die beiden Mittelstürmer duellierten sich in der vergangenen Saison um den Goldenen Schuh für Europas besten Torschützen. Immobile gewann mit 36 Treffern in 37 Einsätzen hauchdünn vor Lewandowski (34 Tore in 31 Spielen).
Auf das direkte Duell der Ballermänner freut sich auch Marketing-Vorstand Andreas Jung. „Mit Robert Lewandowski und Ciro Immobile treffen die beiden besten Torjäger der letzten Saison aufeinander. Es wird ein spannendes Duell.“ Für die Münchner sollen die beiden Spiele gegen Lazio freilich nur den Auftakt in die K.o.-Phase der Champions League darstellen. Der Titelverteidiger hat schließlich Großes vor und will auch am 19. März noch im Lostopf sein, wenn Viertel- und Halbfinale ausgelost werden. Der bayerische Weg durch die Königsklasse führt nach Rom, enden soll er dort allerdings keinesfalls. Das große Ziel von Europas Champion ist das Endspiel in Istanbul am 29. Mai 2021.