Paris/Berlin – Neymar weinte vor Schmerz, als ihn die Sanitäter auf der Trage abtransportierten. Schon wieder. Momente wie diesen erlebte Brasiliens Fußball-Star zu häufig in seiner Karriere. In Verbindung mit seinem Klub Paris St. Germain hat dieses Bild fast Symbolcharakter: Der Euphorie folgt die Tristesse. Und an diesem Abend war es für Neymar und PSG zappenduster.
Mit der 0:1 (0:1)-Heimniederlage im Spitzenspiel der Ligue 1 gegen Olympique Lyon verlor Frankreichs vermeintlicher Klassenprimus nicht nur ein Fußballspiel. Sondern auch Neymar, die Tabellenführung und den Frohsinn, wie es schien. „Wir waren mental nie bereit für dieses Spiel, wir waren am Ende“, sagte der deutsche PSG-Trainer Thomas Tuchel: „Das war ein großer Rückschlag nach den letzten Spielen.“
Eigentlich hätten Lyons Siegtreffer durch Tino Kadewere (35.) und der Absturz auf Tabellenplatz drei schon gereicht, um Tuchel zur Verzweiflung zu treiben, aber da war noch die siebte Minute der Nachspielzeit. Olympique-Profi Thiago Mendes fuhr Neymar im Dribbling etwas ungestüm, aber sicherlich nicht böswillig, in die Beine. Der Zauberfuß, er knackte. Mendes sah die Rote Karte.
Wie schlimm es wirklich um Neymar steht, müssen Untersuchungen zeigen. Martialisch äußerte sich der Vater des Ballkünstlers in den sozialen Medien. „Wir haben so viel darüber geredet, über die Gewalt“, postete Neymar Santos Sr. auf Instagram: „Lasst uns so weitermachen und der Fußball wird viel verlieren.“
Er erinnert sich nur zu gut an die etlichen Male, die Neymar verletzt raus musste. Es vergeht so gut wie keine Saison ohne längere Pause für den 28-Jährigen, der so oft wie kaum ein anderer gefoult wird. sid