Köln – Jahrelang zauderte Bayer Leverkusen, wenn sich große Chancen boten. Diesmal geht die Werkself forsch und frech in den Bundesliga-Hit am Samstag gegen den FC Bayern. Als Tabellenführer gegen den Zweiten. Es ist quasi ein Endspiel um die inoffizielle Weihnachts-Meisterschaft.
„Das wird ein geiles Spiel. Alle schauen zu. Und natürlich ist Bayern schlagbar“, sagte Nationalspieler Nadiem Amiri nach dem 4:0 (2:0) beim 1. FC Köln, dem höchsten Derby-Auswärtssieg überhaupt. Der frühere Bayern-Profi Mitchell Weiser erklärte: „Wir haben gerade einen Lauf, den wollen wir fortsetzen. Wenn wir schon oben stehen und so ein Duell haben, wollen wir auch drei Punkte.“
Trainer Peter Bosz verfolgte die ungewohnt mutigen Aussagen seiner Spieler mit einem Schmunzeln. „Ich werde sicher nicht versuchen, sie zu bremsen“, sagte der Niederländer. „Es ist immer gut, wenn Spieler ein gutes Gefühl, Selbstvertrauen und gute Laune haben.“ Und dann ergänzte der 57-Jährige: „Aber ich werde ihnen auch sagen, dass Bayern eine gute Mannschaft ist.“
Das musste Bayer im Vorjahr leidvoll erfahren. Zwei 2:4-Niederlagen gegen die Bayern in Liga und Pokal-Finale standen sinnbildlich für das, was noch fehlt. Nun ist Leverkusen weiter. Der Kölner Trainer Markus Gisdol fühlte sich angesichts der Bayer-Vorstellung „ein bisschen erinnert an die Bayern“. Inmitten einer Serie verlor der FC im Vorjahr 1:4 gegen die Münchner. „So ähnlich hat jetzt Leverkusen gespielt“, sagte Gisdol: „Mit unglaublichem Speed, Dynamik und Spielfreude. Das war top. Man hat gesehen, warum sie auf Platz eins stehen.“ dpa