Hochfilzen – Arnd Peiffer beugte sich nach dem Debakel ausgepumpt auf die Knie und schüttelte ratlos den Kopf. Das Bild des Olympiasiegers stand sinnbildlich für den desaströsen Auftritt der deutschen Biathleten zum Start des letzten Weltcups des Jahres. Als bester Deutscher lief Peiffer beim norwegischen Vierfachsieg im Sprint von Hochfilzen auf den 22. Rang – eine Schmach.
„Mannschaftlich kriegen wir ziemlich einen drüber“, sagte der 33-Jährige: „Ich bin schon ziemlich enttäuscht.“ Erstmals seit knapp acht Jahren verpassten die Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) wieder einen Platz unter den besten 20. Am 19. Januar 2013 lief Florian Graf in der Verfolgung von Antholz als Bester auf Rang 28.
Das „Gesamtpaket“ habe „nicht ganz gestimmt“, analysierte Peiffer die durch die Bank schwachen Leistungen und die daraus folgenden schlechten Ausgangspositionen für den Verfolger am Samstag (13 Uhr/ARD und Eurosport). Dem Routinier fehlten nach seiner Pause in der Vorwoche nach 10 km und einem Schießfehler 1:31,0 Minuten auf den norwegischen Youngster Sturla Holm Lägreid (0 Schießfehler/23:04,9), der bereits seinen zweiten Saisonsieg feierte.
Auch mit dem Material haderte das deutsche Team, das gestern einen positiven Corona-Test im erweiterten Betreuerstab vermeldete, wenige Tage nach der massiven Schelte von Benedikt Doll am vergangenen Wochenende erneut. „Die Norweger haben ein bisschen was anderes drunter“, sagte Peiffer beim Blick auf den Vierfacherfolg, den Johannes Dale (0/+7,9 Sekunden), Johannes Thingnes Bö (2/+19,9) und Vetle Sjaastad Christiansen (1/+42,5) auf den Plätzen zwei bis vier komplettierten.
Doll (2/+1:31,5) stellte nach Platz 23 mit Blick auf das Material fest: „ich war jetzt nicht komplett unzufrieden.“ Wie Doll machte auch Erik Lesser in der vierten Weltcupwoche in Serie Müdigkeit als Hauptursache für die schwache Leistung aus. „Ich merke, dass mir die Kräfte flöten gehen“, sagte Lesser (2/+2:08,2) nach seinem 46. Platz.
Johannes Kühn (3/+2:18,6) verpasste als 54. die Punkte-ränge ebenfalls klar, Roman Rees (2/+2:36,8) und Philipp Horn (4/+2:49,5) müssen nach den Plätzen 63 und 68 in der Verfolgung zuschauen. sid