Klopp siegt – Mourinho tobt

von Redaktion

Beim 2:1 des FC Liverpool gegen die Spurs geraten die Startrainer aneinander

Liverpool – Jürgen Klopp traute seinen Ohren nicht. „Ich dachte, er macht Witze“, sagte der Coach des FC Liverpool rätselnd über seinen stichelnden Kollegen José Mourinho, „aber das tat er nicht“. Der streitbare Portugiese hatte es ernst gemeint: Tottenham Hotspur sei bei der 1:2 (1:1)-Niederlage bei den Reds „das bessere Team“ gewesen, behauptete er – und sagte das dem verdutzten Klopp nach Abpfiff ins Gesicht.

Klopps Reaktion? „Er war anderer Meinung“, berichtete Mourinho über den kurzen Austausch von Nettigkeiten. Klopp habe dabei durchaus „angriffslustig“ gewirkt. Mourinhos Groll auf Klopp hielt noch weit nach dem Last-Minute-Siegtreffer von Roberto Firmino (90.) an. Der Deutsche, schimpfte Mourinho in sämtliche Mikrofone, führe sich auf dem Platz unmöglich auf. „Wenn ich mich an der Seitenlinie so benehmen würde wie er, wäre ich nach einer Minute draußen“, sagte er bei Amazon Prime.

Als der Interviewer einwandte, Klopp sei nun mal ein lebhafter Coach, polterte Mourinho: „Na komm schon, das ist lebhaft? Wollt ihr etwa, dass ich dem Vierten Offiziellen die Zeittafel aus der Hand reiße, um zu sehen, was mit mir passiert?“ Das war der nächste vergiftete Seitenhieb, diesmal auf seinen Intimfeind Pep Guardiola. Dieser hatte sich am Vorabend beim 1:1 von Manchester City gegen West Bromwich Albion über die seiner Meinung nach zu geringe Nachspielzeit echauffiert und nach besagter Tafel gegriffen.

Mourinho hatte seine berühmten „Mindgames“ schon vor dem Spitzenspiel gestartet, als er sich über Liverpools angebliche Verletzungsprobleme lustig machte. Und auch danach war er mit Klopp noch lange nicht fertig. „Die Schiedsrichter lassen es zu, dass er sich so benimmt“, meckerte er im Stile eines eingeschnappten Kleinkinds. Er selbst werde „aus irgendeinem Grund“ viel strenger behandelt. Das sei „traurig“, er fühle sich „schlecht, weil ich das nicht darf“.

Doch Klopp lachte zuletzt – und damit am besten. Der Sieg über Mourinhos Team habe eine „absolut außergewöhnliche Leistung“ abgeliefert, schwärmte er. Die nun drei Punkte zurückliegenden Spurs mit Nervensäge Mourinho aber, das ist Klopp bewusst, werden ihm noch eine Weile das Leben schwer machen. Tottenham sei „zu 100 Prozent“ einer der Titelfavoriten: „Sie werden bis zum Ende oben dabei sein.“  sid

Artikel 4 von 11