Und ewig trifft der Mölders

von Redaktion

Dritter Teil des Löwen-Zwischenzeugnisses: Im Sturm hängt alles an der Form des Routiniers

München – Am 27. Dezember geht es beim TSV 1860 mit Training wieder los. Von einer Pause oder Ferien im herkömmlichen Sinn kann man da gar nicht sprechen. Dennoch gibt es für die Spieler ein Zwischenzeugnis. Abschießend ist die Angriffsreihe dran. Voraussetzung, um bewertet zu werden, sind mindestens drei Nominierungen für die Startelf.

Fabian Greilinger: „Ich bin der Mann für die tiefen Läufe“, beschreibt Greilinger seine Spezialaufgaben bei 1860. Inzwischen ist der 19-jährige Niederbayer auch ein Mann für die Stammelf. Fünfmal ließ ihn Michael Köllner vor der Weihnachtspause von Beginn an ran, fünfmal rechtfertigte Greilinger das Vertrauen des Trainers – am effektvollsten bei seinem Treffer gegen Türkgücü (2:2) und seinem halb geplanten Assist in Lautern (3:0). Was Greilinger noch fehlt: der entscheidende Schuss Abgeklärtheit im Pass-Spiel und Zweikampf-Verhalten, womit er sich im Drittliga-Blickfeld ganz nach vorne arbeiten könnte. Note: 3 minus

Stefan Lex: Ein Torjäger wird aus dem 31-jährigen Offensiv-Sprinter wohl nicht mehr, dennoch sind die Löwen ohne Lex ein gutes Stück harmloser, wie bei seiner Verletzungspause zuletzt gegen Wehen-Wiesbaden zu besichtigen war. Lex’ Stärke sind die letzten und vorletzten Pässe, mit seinem Tempo und seiner feinen Technik kann er jeden Drittliga-Verteidiger vor unlösbare Probleme stellen. Nur das mit der Chancenverwertung… Note: 3

Sascha Mölders: 36 Jahre alt wird der Essener Sturmtank am 20. März 2021. Möglicherweise empfangen die Löwen an diesem Samstag Dynamo Dresden zum Topspiel der Dritten Liga und Mölders knackt seine 15-Tore-Marke aus der Vorsaison. Obwohl: Die wird er bis dahin längst übertroffen haben, sollte es so weitergehen wie bisher. Zwölfmal hat es Mölders in dieser Saison bereits scheppern lassen – und ein zweiter Blick auf die Statistik offenbart das größte Problem der Löwen.

Von den acht Spielen, in denen Mölders nicht traf, konnte Sechzig kein einziges gewinnen. Umgekehrt siegten die Blauen in sieben von neun Spielen mit Mölders-Treffer, die anderen beiden endeten remis (Türkgücü und Wehen-Wiesbaden). Viel deutlicher lässt sich die Abhängigkeit des TSV 1860 von seinem Kapitän und Torjäger nicht demonstrieren. Und dafür kann der verlängerungswillige Mölders ebenso wenig wie für sein Alter. Note: 2 plus

LUDWIG KRAMMER

Artikel 1 von 11