München – Die Reiseplanung des FC Bayern für die Club-Weltmeisterschaft im Februar in Katar steht noch nicht final fest. Gewiss ist nur: Der Flieger nach Doha wird zeitnah nach dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Hertha BSC abheben. Die Partie in Berlin wurde allerdings noch nicht endgültig terminiert. Gut möglich aber, dass die Liga-Begegnung am Samstag, 6. Februar, um 15.30 Uhr angepfiffen wird – und die Bayern dann direkt im Anschluss nach Katar fliegen.
Als amtierender Champions-League-Sieger steigen sie dort am 8. Februar ins Turniergeschehen ein. So könnte der Sonntag noch zur Regeneration an der Sonne genutzt werden, ehe am Montag das Halbfinalspiel ansteht. Anstoßzeit (19.00 Uhr, MEZ) und Spielort (Ahmad Bin Ali Stadion) stehen bereits fest, der Halbfinal-Gegner der Münchner muss erst noch ermittelt werden. Die Auslosung der einzelnen Paarungen findet am 19. Januar statt, sie wird den deutschen Rekordmeister aber nur bedingt interessieren: Die Münchner sind der haushohe Favorit auf die Club-WM-Trophäe – und sie wollen den sechsten Titelgewinn unbedingt.
Kapitän Manuel Neuer lässt daran keine Zweifel, wie er im Vorwort des Club-Magazins „51“ schreibt: „Für unsere Mannschaft steht 2021 bald der nächste große Titel an. Der Gewinn der Club-WM 2013 war ein tolles Erlebnis. Wir haben es uns nun wieder als Champions-League-Sieger erarbeitet, mit diesem Titel Geschichte zu schreiben. Diese Chance wollen wir wahrnehmen. Für den Verein, für uns selbst – und nicht zuletzt für unsere Fans!“
Die Fan-Thematik liegt Neuer besonders am Herzen, wie er schreibt: Die Spieler träfe es hart, dass die sonst übliche Nähe zu den Fans im Stadion aufgrund von Corona gerade nicht möglich sei: „Die Leidenschaft, die Ihr auf den Rängen entfacht, macht da einen großen Unterschied. Wir Spieler nehmen Eure Emotionen auf, wir durchleben sie mit Euch: Ihr tragt uns über die entscheidenden Meter, wenn es darauf ankommt.“
Innerhalb der Mannschaft hat man versucht, aus dieser Fan-Not eine Tugend zu machen. „Wer jetzt genau hinschaut, sieht, wie wir Spieler uns umgestellt haben. Wir pushen uns gegenseitig mehr als früher, denn wir müssen diese Kräfte stärker von innen heraus freisetzen“, erklärt der Bayern-Kapitän und verrät: „Nach einer Parade habe ich selten, eigentlich nie gejubelt – heute mache ich schon mal die Faust, als ein Zeichen für uns alle, für mich: Ja, wir sind da, wir sind stark!“ Darum ist der Torwart froh, dass Mannschaft und Trainerteam in seinen Augen eine Einheit bilden, um die Absenz der Fans im Stadion zu kompensieren. Neuer: „Wir können stolz auf diese Mannschaft sein – ich persönlich habe so einen Zusammenhalt noch nie erlebt, und ich bin bereits eine ganze Weile im Fußball tätig.“
Der Wüsten-Titel in Katar wäre der nächste Beweis dafür, dass die Flick-Bayern weiterhin nicht zu stoppen sind – trotz der enormen körperlichen Belastung wegen des vollgepackten Corona-Spielplans. Die Bayern werden in jedem Fall bis zum 11. Februar in Katar bleiben, weil an diesem Tag das Finale und das Spiel um Platz drei ausgetragen werden. Einen Tag später startet die Bundesliga schon wieder mit dem 21. Spieltag.