München – Geldgeber und Namenspatron Thomas Sabo hat sich aus dem Nürnberger Eishockey verabschiedet, die Ice Tigers, vor zwei, drei Jahren noch Münchens Angstgegner, stecken im Neuaufbau und sind in der DEL nur noch ein kleines Licht. Der EHC spielte seine Gäste aus Franken am ungewohnten Montagabend-Termin problemlos auseinander. Endergebnis: 6:0 (2:0, 1:0, 3:0), da gelangen auch die Schüsse von der blauen Linie. Kossila, Ehliz zweimal, Kastner, Hager und Parkes gelangen die Treffer gegen Ilya Sharipov im Nürnberger Kasten.
Das erste Tor, anerkannt nach Videobeweis, erzielte Kalle Kossila. Den finnischen Mittelstürmer hat der EHC kürzlich als Ersatz für Dominik Kahun verpflichtet, der nach seinen Einsätzen beim MagentaSport Cup nicht mehr zur Verfügung stand, weil die Edmonton Oilers, sein NHL-Team, ihn zur Vorbereitung auf die am 13. Januar beginnende Saison einberiefen. Mit Kossila planen die Münchner bis zum Ende der Saison, sie haben ihn von den Toronto Maple Leafs ausgeliehen.
Am Montag jedoch wurde das eigentlich klare Geschäft auf einmal kompliziert. In der NHL wurde der Transfermarkt eröffnet, die Toronto Maple Leafs setzten Kalle Kossila auf die sogenannte Waiver-Liste, was für alle anderen NHL-Clubs die Chance eröffnet, den 27-Jährigen binnen 24 Stunden zu verpflichten. Geschieht dies, würde sich für den EHC der Ansprechpartner ändern, ein neuer Besitzer könnte Kossila auch schnell wieder aus Deutschland abziehen, was für München ärgerlich wäre, denn man hätte eine der limitierten Importlizenzen verschleudert. „Möglich ist alles auf dieser Welt. Auch dass er länger bleibt“, meinte EHC-Sportchef Christian Winkler gegenüber unserer Zeitung.
Sorgen hat München ohnehin, was den Personalstand betrifft. Bastian Ecke fehlte am Montag wegen einer in Straubing erlittenen Oberkörperverletzung. Gegen Nürnberg musste Jung-Verteidiger Nico Appendino vom Eis geführt werden, er hatte sich in einem Zweikampf das Knie übel verdreht. GÜNTER KLEIN