SKISPRINGEN

Geiger: „System überladen“

von Redaktion

Wenige Stunden danach war der Ärger von Karl Geiger der Verwunderung gewichen. Die abgestürzte deutsche Tournee-Hoffnung konnte sich keinen Reim machen, warum am Bergisel einmal mehr nur der zweite Sprung funktionierte. Ein Flug, den er obendrein unter reichlich Stress hatte antreten müssen und den er doch elf Meter weiter ins Tal setzte als den ersten Versuch. Als einziger im deutschen Team bat er Bundestrainer Stefan Horngacher zu einer längeren Analyse. Heraus kam: „Es war letztlich eine Verkettung unglücklicher Umstände, sagte Geiger, „eine bittere Pille, die ich schlucken muss.“

So war der Mann, der nach seinem Auftaktsieg in Oberstdorf so große Hoffnungen auf ein ähnliches Märchen geschürt hatte wie es ihm mit dem Triumph bei der Skiflug-WM in Planica gelungen war, am Montag auch erst einmal froh über den Ruhetag. An dem er, wie auch seine Teamkollegen („Drei von uns sind ja ausgeschieden, da war die Stimmung generell nicht überragend“), Abstand vom Sport suchte. Nach intensiven Tagen sei „das System irgendwann überladen“.

In Bischofshofen dagegen soll das System wieder voll auf Angriff gehen. Den Blick aufs Gesamtklassement haben die beiden deutschen Hoffnungsträger zwar abgehakt. „Das Podium interessiert mi ned“, sagte auch Markus Eisenbichler, „Wenn, dann mog i gwinna.“ Doch zumindest eín erfolgreiches Finale wollen beide im Pongau hinlegen, betonte auch Karl Geiger: „Es geht dort noch einmal um einen würdigen Abschluss.“  rp

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