„Zu wenig    Privates“

von Redaktion

Bayern-Stars fehlt Ausgleich

München – Der Spielplan ist wegen der Corona-Pandemie eng getaktet, die körperliche Fitness der Bayern-Stars dementsprechend am Anschlag. Trainer Hansi Flick will die hohe Belastung trotzdem nicht als Ausrede für das Pokal-Aus in Kiel und in den nächsten Wochen gelten lassen. „Wir müssen schauen, dass wir wieder in die Spur kommen. Es gibt keine Ausrede, dass wir viele Spiele hatten und wenig Pause. Ganz egal. Wir haben heute schon gezeigt, dass wir in der Lage waren, 120 Minuten Tempo zu machen“, sagt Flick.

Fitness-Experte Oliver Schmidtlein fehlt vor allem die private Regeneration der Stars. „Den Spielern geht es wie uns allen momentan: Wenn sie nicht in der Arbeit sind, sind sie zu Hause. Es ist derzeit eben nicht möglich, Körper und Seele mal während eines Restaurant-Besuchs, im Kino oder bei sonstigen Ausflügen eine Auszeit zu gönnen. Dieses Gegengewicht abseits des Platzes fehlt ihnen natürlich“, erklärt er.

Der 54-Jährige war unter Ottmar Hitzfeld, Felix Magath und Jürgen Klinsmann Physiotherapeut und Rehatrainer beim FC Bayern und weiß, wie hart gerade in solchen Zeiten in der Münchner Fitness-Abteilung geschuftet wird: „Der Arbeit der Fitness-Abteilung muss man an dieser Stelle auch großen Respekt zollen. Denn: Die Erwartungshaltung der Verantwortlichen ist erfahrungsgemäß groß, dass alle Spieler fit bleiben und man angeschlagene Leute schnellstmöglich wieder fit bekommt. Aber: Hansi Flick ist in diesem Bereich extrem erfahren. Er weiß genau, wann er den Druck selbst ausübt oder sich schützend vor einen Spieler stellt und ihn noch länger schont.“

Dementsprechend kann sich Schmidtlein nicht vorstellen, dass die Trainingssteuerung für den aktuellen Leistungsabfall der Münchner verantwortlich ist: „Bayern München hat im vergangenen Halbjahr einen herausragenden Fußball gespielt. Ich glaube nicht, dass man es aus physiologischer Sicht besser machen kann!“

Als Beispiel für die gute Arbeit nennt Schmidtlein den Umgang mit der Verletzten-Misere Anfang Dezember: „Damals haben einige Spieler gefehlt, sind nach und nach fit zurückgekommen – und haben ohne Probleme gespielt. Es gab meiner Kenntnis kaum Probleme mit Re-Verletzungen.  bok

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