Im Leistungsloch

von Redaktion

Die deutschen Skispringer bleiben auch in Zakopane hinter den Erwartungen zurück – Lindvik siegt

Zakopane – Frust statt Freude: Deutschlands Skispringer um Markus Eisenbichler sind nach der Vierschanzentournee in ein kleines Leistungsloch gefallen. Der 29 Jahre alte Bayer durfte am Sonntag in Zakopane zwar ein paar Minuten in der Box des Führenden verbringen, landete am Ende aber nur auf Rang acht und verfehlte damit auch im dritten Einzel nach dem Traditionsevent das Podest.

„Das Fazit fällt eher bescheiden aus. Ich bin heute nicht so gut gesprungen, ich habe immer so ein bisschen einen Fehler. Die Schanze ist sehr schwierig. Bei mir war es heute ein bisschen ein Kampf“, sagte „Eisei“.

Eisenbichlers Gesamtweltcup-Rivalen Halvor Egner Granerud (Norwegen) und Kamil Stoch (Polen) ließ Eisenbichler zwar hinter sich, gegen die Besten um den norwegischen Tagessieger Marius Lindvik hatte er aber keine Chance. „Ich muss auf mich schauen. Ich muss mich wieder langsam nach vorne arbeiten. Ich bin auf einem guten Weg. Ich habe wieder extrem Bock“, kündigte Weltmeister Eisenbichler mit Blick auf die nächsten Wettbewerbe an. Hinter Lindvik komplettierten Anze Lanisek (Slowenien) und Robert Johansson (Norwegen) das Podest.

Für Karl Geiger geht seit dem Podestplatz in Bischofshofen nicht mehr viel. Nach zwei enttäuschenden Resultaten in Titisee-Neustadt (25. und 11.) klappte es auch in Zakopane kaum besser: Mit Sprüngen auf 126 und 129,5 Meter schaffte es Geiger als 25. auch diesmal nicht in die Top-Ränge. „So ganz schlau werde ich aus dem Wochenende nicht. Es ist einfach nicht leicht gegangen. Das muss ich jetzt mal sacken lassen“, sagte er in einer ersten Reaktion. Zuvor hatte er im Auslauf frustriert abgewunken.

Das Teamspringen am Samstag hatte bereits für ein paar besondere Geschichten gesorgt. Die vom Coronavirus schwer geplagten Österreicher gewannen ohne Top-Star Stefan Kraf vor der Konkurrenz aus Polen, Norwegen – die Deutschen landeten nur auf Rang sechs. Ein Team-Sieg war den Österreichern schon in Wisla im November einmal gelungen – danach infizierten sich nacheinander fast alle A-Kader-Springer.

Im DSV-Team war Ex-Weltmeister Severin Freund erstmals seit 2016 wieder für das Quartett im Mannschaftsspringen nominiert worden. Doch das gesamte Team um Geiger, Eisenbichler, Freund und Pius Paschke zeigte eine enttäuschende Leistung. „Ich glaube, die Jungs sind ein bisschen zu angespannt gewesen“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. „Wir hatten einfach einen schweren Tag“, meinte Routinier Freund, der im Einzel immerhin Rang 17 erreichte. dpa

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