Vorige Woche war René Fasel, Schweizer und Präsident des Eishockey-Weltverbands IIHF, zu Besuch in Minsk – und ließ sich vom belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko umarmen. Sah nicht aus, als könnten Fasel und die IIHF Belarus die Eishockey-WM 2021 wegnehmen. Co-Ausrichter Lettland hatte sich klar geäußert: Keine gemeinsame Sache mit dem Unrechtsstaat. Auch unterdrückte belarussische Sportler forderten, dass das Turnier nicht stattfinden und zur Rechtfertigung der Lukaschenko-Politik beitragen dürfe.
Doch am Wochenende hat sich einiges getan, das es unwahrscheinlich macht, dass Belarus vom 21. Mai bis 6. Juni WM-Schauplatz sein wird. Der Druck kommt von den Sponsoren, Skoda, seit der WM 1992 Hauptsponsor jeder WM – im Jahr 2017 wurde die Werbepartnerschaft als längste zwischen einer Firma und einem Sportevent sogar ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen – erklärte, man werde sich, da man die Menschenrechte achte und propagiere, aus dem Sponsoring der WM 2021 zurückziehen, falls Belarus als Co-Gastgeber bestätigt würde. Ähnlich formuliert die Erklärung der Hamburger Beiersdorf AG, deren Produkt „Nivea Men“ beim Eishockey sichtbar platziert war. Man stehe für Respekt und gegen alle Formen von Diskriminierung und Gewalt. Die IIHF habe man über den Rückzug informiert. Auch Liqui Moly aus Ulm ginge, so wurde am Sonntag beschlossen raus. Tissot bekundete Bedenken.
Das IIHF-Council tagt am Montag um 16 Uhr. Alternativen: Lettland übernimmt die WM komplett oder mit Bratislava (Slowakei) oder Dänemark, den Gastgebern 2019 und 18. gük