London – Thomas Tuchel hat mit dem FC Chelsea bei seinem Blitz-Debüt ein Erfolgserlebnis verpasst. Nur knapp 24 Stunden nachdem der ehemalige Bundesliga-Trainer die glücklose Klubikone Frank Lampard als Teammanager beim englischen Spitzenklub beerbt hatte, kamen die Blues gegen die Wolverhampton Wanderers nicht über ein 0:0 hinaus.
„Ich habe es sehr genossen, weil ich sehr zufrieden mit der Intensität, der Einstellung, der Energie und der Qualität meiner Mannschaft war“, sagte Tuchel: „Leider konnten wir kein Tor erzielen. Aber wenn wir so an unsere Leistungen anknüpfen, werden die Ergebnisse kommen. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit von Minute zu Minute gesteigert. Das gibt mir ein gutes Gefühl für die Zukunft.“ Für den 47 Jahre alten Tuchel war es der Start ins schwierige Unterfangen, den Verein der Nationalspieler Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger nach dem jüngsten Absturz ins Mittelfeld der Premier League wieder Richtung Minimalziel Champions League zu führen, das fünf Punkte entfernt ist.
„Ich möchte dem FC Chelsea für das Vertrauen in mich und meine Mitarbeiter danken“, hatte Tuchel am Dienstag bei seiner Vorstellung gesagt: „Wir alle haben den größten Respekt vor der Arbeit von Frank Lampard und dem Vermächtnis, das er bei Chelsea geschaffen hat. Gleichzeitig kann ich es kaum erwarten, mein neues Team kennenzulernen und in der aufregendsten Liga des Fußballs zu arbeiten. Ich bin dankbar, jetzt Teil der Chelsea-Familie zu sein – es fühlt sich großartig an.“
Verglichen mit seinem Vorgänger Lampard sei „Über-Nerd“ Tuchel“ ein Upgrade in jeder Hinsicht, außer einer: Er ist nicht Frank“, schrieb der Guardian vor dem Debüt des ehemaligen Coaches von Paris St. Germain. Für die Times ist Tuchel der „Kontrollfreak, den Chelsea braucht“.
Tuchelbaute am Mittwochabend an der Stamford Bridge im zentralen offensiven Mittelfeld von Beginn an auf Havertz und in der Innenverteidigung auf Rüdiger. Werner musste Olivier Giroud zunächst den Vortritt lassen und mit der Bank Vorlieb nehmen.
Mit der Anfangsphase durfte Tuchel noch zufrieden gewesen sein, auch wenn Chelsea zunächst keine Torchancen erspielte. In den ersten 20 Minuten hatten die Gastgeber teilweise über 80 Prozent Ballbesitz, gegen kompakt verteidigende Wolves fehlten jedoch stets die zündenden Ideen. sid