Der Körper streikt

von Redaktion

Deutschlands ehemaliger Top-Biathlet Simon Schempp beendet mit 32 Jahren seine Karriere

Ruhpolding – Simon Schempp will noch, sein Körper aber nicht mehr: Nach 20 Jahren hat der langjährige Top-Biathlet seine Sportkarriere beendet. „Seit einiger Zeit spüre ich, dass mein Körper nicht mehr voll belastbar ist, und an diesem Zustand konnte leider auch mein unbändiger Wille nichts ändern“, schrieb der 32-Jährige am Donnerstag auf Instagram. „Schlussendlich konnte ich nicht mehr der Biathlet sein, der ich lange war, weder im Wettkampf noch im Training. Dieses Signal kann und will ich nicht länger ignorieren.“

Deshalb sei es an der Zeit, aufzuhören: „Natürlich war das die schwerste Entscheidung meiner Laufbahn, aber es fühlt sich gut und genau richtig an.“ Ganz überraschend kommt dieser Schritt nicht. Denn Schempp war in diesem Winter auch mit seinem dritten Versuch gescheitert, wieder in die Weltspitze zurückzukehren. Bei seinen beiden Weltcupstarts in Oberhof Anfang Januar war der zweimalige Olympia-Zweite nur 45. und 58. geworden und wieder aus dem Team genommen worden.

„Simon war über Jahre eine der wichtigsten Stützen, er ist ein absoluter Vorzeigeathlet, der in den langen Jahren seiner Biathlon-Karriere die Mannschaft geprägt und sich vor allem durch hohen Trainingsfleiß und seinen starken Willen ausgezeichnet hat“, sagte der Sportliche Leiter Bernd Eisenbichler. „Wir alle hätten Simon von Herzen gegönnt, dass er nach seiner langwierigen Verletzung zurück zu alter Stärke findet.“

Schempp wurde 2017 Weltmeister im Massenstart und verpasste ein Jahr später in der gleichen Disziplin nur um Zentimeter gegen den Franzosen Martin Fourcade den Olympiasieg. Neben acht WM-Medaillen holte der „Schemppinator“ bei Olympischen Spielen zweimal Silber und einmal Bronze. Der Wahl-Ruhpoldinger will sich nun auf seine berufliche Ausbildung konzentrieren und strebt ein Hochschulstudium an.  dpa

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