München – Thomas Müller (31) befindet sich seit Monaten in bestechender Form: Er glänzt als Torschütze, Vorbereiter und Kommunikator auf dem Platz. Doch U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz wird bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht in den Genuss von Müllers Fähigkeiten kommen.
Das verriet der Bayern-Star in einer Diskussionsrunde auf der Online-Plattform Clubhouse. Auf eine Frage von Union-Berlin-Star Max Kruse zu einer möglichen Olympia-Teilnahme sagte Müller, dass er sich nicht auf der vorläufigen Liste befinde, die der Anti-Doping-Agentur NADA im Vorfeld gemeldet werden muss.
Zur Erinnerung: Beim olympischen Fußball-Turnier darf Kuntz drei Spieler nominieren, die vor dem Jahr 1997 geboren wurden. Während Müllers Weltmeister-Kollege Mats Hummels auf besagter NADA-Liste steht, gilt für Müller: Jogi oder nix. Wenn Müller im Sommer den Adler auf der Brust trägt, dann nur bei der anstehenden Europameisterschaft.
Denn: Nach Informationen unserer Zeitung ist eine Rückhol-Aktion der Altweltmeister Müller, Hummels und Jerome Boateng beim DFB noch nicht komplett vom Tisch – auch wenn eine Nominierung der genannten Spieler für die Länderspiele im März kein Thema ist.
Joachim Löw weiß um die Qualitäten von Müller und Co. Er weiß aber auch, dass eine März-Nominierung ein Ausdruck des Misstrauens gegen die aktuellen Nationalspieler wäre. Darum käme eine erstmalige Nominierung der – oder einer der – Altweltmeister erst bei der Benennung des EM-Kaders infrage. Jeder von ihnen kennt die Strukturen und das Personal bei der Nationalmannschaft. Eine kurze DFB-Eingewöhnungsphase würde dementsprechend reichen. Löw und U21-Kuntz gehen seit der vergangenen Woche wieder auf Bundesliga-Tour. Man wolle wieder „die persönlichen Eindrücke in unsere Studien einfließen lassen“, sagte Löw, der mit dem Topspiel Mönchengladbach gegen Dortmund (4:2) startete.
Es wird nicht lange dauern, bis er auch wieder ein Bayern-Spiel live sieht – und so auch Müller und Boateng. bok