Oslo – Vergangene Nacht sind die norwegischen Grenzen für praktisch alle Menschen geschlossen worden, die nicht im Land wohnen. Dabei handle es sich laut Regierungschefin Erna Solberg um die strengsten Einreisebeschränkungen seit März des vergangenen Jahres. Neben ein paar Sondergenehmigungen dürfen nur Einheimische nach Norwegen reisen.
„Nein, es ist nicht vorgesehen, dass kulturelle Persönlichkeiten oder Sportler oder andere Ausnahmen von diesen Regeln bekommen“, sagte Solberg explizit. Die coronabedingte Abschottung Norwegens betrifft zunächst nur ein paar Wintersport-Weltcups, könnte aber schon bald zu einem größeren Problem für den europäischen Spitzensport werden.
Der Ski-Weltverband Fis sagte am Donnerstag direkt Weltcups von Skispringerinnen und Kombinierern Mitte Februar ab. Die Grenzschließung könnte in den kommenden Wochen aber noch weitreichendere Folgen haben, wenn sie nach einer zweiwöchigen Testphase weiter Bestand hat. Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim beispielsweise spielt am 18. Februar in der K. o.-Phase der Europa League bei Molde FK.
Im März stehen zudem zahlreiche weitere Wintersportevents auf dem Programm: Die Skispringer wollen bei der sogenannten Raw-Air-Serie ihre Kräfte messen, in Oslo (18. bis 21. März) ist das Weltcup-Finale der Biathleten geplant. Am Mittwoch hatte die Fis noch mitgeteilt, dass das Saisonfinale der Langläufer im März in Norwegen statt wie geplant in Peking als Olympia-Generalprobe stattfinden solle. Weniger als 24 Stunden später musste sie andere in Lillehammer geplante Wettbewerbe schon wieder absagen. dpa