Hertha verliert weiter – Khedira im Anflug

von Redaktion

Frankfurt/Main – Pal Dardai musste einen Moment durchschnaufen, ehe er zu einer tiefgreifenden Erkenntnis kam. „Es ist eine sehr schwierige Aufgabe für mich. Schwieriger wie damals, schwieriger als Nationalmannschaft“, stöhnte der Ungar nach seinem Comeback auf der Trainerbank von Hertha BSC.

Es schien fast, als hätte der 44-Jährige nach der 1:3 (0:0)-Pleite bei Eintracht Frankfurt erst so richtig begriffen, auf welche Mammutaufgabe er sich bei seinem Herzensklub eingelassen hat.

Ob der laut „kicker“ im Anflug befindliche Ex-Nationalspieler Sami Khedira im Überlebenskampf der Fußball-Bundesliga der alleinige Heilsbringer sein kann, scheint mehr als fraglich. Zu tief sitzen die Probleme der neureichen Berliner.

„Es gibt Spieler, die sich sicher fühlen und eben unsichere Spieler. Da ist es egal, wie viele Millionen diese gekostet haben. Diese Mannschaft ist definitiv unsicher“, stellte Dardai ernüchtert fest.

Und dass die Sicherheit zeitnah zurückkommt, ist beim Blick auf das Hammerprogramm der nächsten Wochen äußerst unwahrscheinlich. Bis Mitte April warten bis auf den FC Augsburg ausnahmslos Teams aus der ersten Tabellenhälfte. Die Lage im Keller könnte noch düsterer werden.

Aber Jammern helfe in dieser Situation nicht, gab Dardai als Marschroute für die kommenden Wochen aus: „Du musst die Jungs bei Laune halten, Selbstvertrauen aufbauen und ihnen zeigen, dass das machbare Aufgaben sind.“

Eine Hauptbaustelle soll mit Sami Khedira geschlossen werden. Die Vereinsführung habe bei der Kaderzusammenstellung „einiges vergessen“ – nämlich erfahrene Spieler, wetterte Dardai am Samstag. Khedira ist ein solcher. Doch dessen Glanzzeit liegt auch weit zurück. Der mittlerweile 33 Jahre alte Rio-Weltmeister befand sich beim italinischen Rekordmeister Juventus Turin seit Monaten auf dem Abstellgleis, sein letztes komplettes Spiel absolvierte er vor über 16 Monaten.

Um das Horrorszenario Abstieg abzuwenden, könnte bis zur Schließung des Transferfensters am heutigen Montag um 18.00 Uhr bei den Berlinern personell sogar noch mehr passieren.

Bestenfalls schon vor dem Spiel gegen Bayern München am kommenden Freitag. „Ich habe Nullkommanull Angst“, sagte Dardai forsch: „Du kannst auch gegen Bayern München punkten. Passiert selten, aber ist möglich.“ Eins ist gewiss: Selten hätte die Hertha eine Sensation so gut gebrauchen können wie gerade.  sid

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