Mit Silva ganz nach oben – aber ohne Bobic? Was hat „der Hunter“ noch im Tank? Wer hat noch Zweifel am Video-Assistenten?

von Redaktion

Eintracht Frankfurt

Manch einen mag der momentane Höhenflug von Frankfurts Andre Silva überraschen – einen nicht: Cristiano Ronaldo. Der Superstar des Weltfußballs sagte bereits im Jahr 2017 über seinen Landsmann: „Wenn ich zurücktrete, wird Portugal in guten Händen sein, denn das Team hat bereits einen tollen Stürmer gefunden: Andre Silva.“

Mit seinem fünften Doppelpack in dieser Saison lässt der 25-Jährige die Frankfurter Eintracht sogar von der Champions League träumen. In den letzten Jahren klopften die Hessen schon öfter in diesen Regionen an. Meist scheiterte die Mannschaft aber an der Doppelbelastung bzw. Dreifachbelastung aus Liga, Pokal, Europa League. Am Ende ging den Frankfurtern die Luft aus. Daran kann es dieses Mal nicht liegen. DFB-Pokal und Europa League finden ohne die SGE statt. Jetzt könnte es tatsächlich – ausgeruht – mit der Königsklasse klappen. Erstaunlich, da das Team von Trainer Adi Hütter regelmäßig die besten Spieler ziehen lassen muss. Aber Hütter und Sportvorstand Fredi Bobic schaffen es immer wieder, die Abgänge zu kompensieren und neue Gesichter aus dem Hut zu zaubern. Mit Andre Silva als beeindruckendsten Zaubertrick. Aber wie lange arbeitet das Duo Bobic-Hütter noch zusammen? Beim Spiel gegen Hertha war Bobic im intensiven Austausch mit Carsten Schmidt zu beobachten, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Hertha. Angeblich hat man beim Frankfurt-Macher, dessen Familie in Berlin lebt, schon für nächste Saison angefragt. Der Umworbene hat sich konkret noch nicht zu einer Berliner Offerte geäußert, jedoch in der Vergangenheit immer wieder mal davon gesprochen, nicht ewig am Main bleiben zu wollen.

Die Frankfurter Fans würde der Abgang von Fredi Bobic freilich schmerzen. Wobei die Champions-League-Teilnahme diesen Schmerz durchaus lindern würde.

Schalke 04

Er ist auf dem Platz – endlich. Zwei Schalker Spiele verfolgte Klaas-Jan Huntelaar von der Tribüne aus. Gegen Bremen feierte der Stürmer nun sein Comeback. Verbunden mit der Frage: Kann der 37-Jährige Königsblau bei der schier unmöglichen Mission Klassenerhalt helfen? Nach seinem ersten Einsatz muss man feststellen: Man weiß es immer noch nicht. Lediglich zehn Minuten brachte Trainer Christian Groß den Holländer – zu wenig für ein aussagekräftiges Urteil über seine Leistungsfähigkeit. Wobei der Kampfgeist noch da zu sein scheint. In seinem 10-Minuten-Kurzeinsatz holte sich der Stürmer prompt eine Gelbe Karte ab. Die Hoffnung hat er auch nicht aufgegeben: „Ich habe ein gutes Gefühl. Ich glaube, wir können es schaffen“, so Huntelaar nach dem Spiel in Bremen. Ob er daran entscheiden mitwirken kann, wird sich erst in den nächsten Spielen zeigen.

Werder Bremen

Beim Huntelaar-Comeback an der Weser konnte man auch beobachten, wie wichtig der Video-Assistenn (VAR) geworden ist. In der 94. Minute trifft der Bremer Eggestein zum umjubelten 2:1 aus Sicht der Gastgeber. Schiedsrichter Sören Storks und sein Linienrichter zeigen sofort zum Anstoßkreis. Sie entscheiden: ein reguläres Tor. Ob das Gespann die Partie überhaupt noch einmal angepfiffen hätte – fraglich.

Doch aus dem Kölner Keller erhalten die Unparteiischen ein Signal. Bei Betrachtung wird mehr als deutlich: Der Bremer Gebre Selassie stand in der Entstehung des Treffers klar im Abseits. Kein Tor daher die einzig richtige Entscheidung. Ohne den Eingriff wären die Norddeutschen allerdings als Sieger vom Platz gegangen. Und die Schalker Klassenerhalts-Hoffnungen durch diese Tragik womöglich vollends zerstört worden. Spieltag für Spieltag wird über vermeintliche Schwachstellen des VAR diskutiert. Dem Regelwerk fehlt mit Sicherheit auch noch in einigen Punkte Klarheit. Wer aber grundsätzlich am Sinn des VAR zweifelt, der sollte sich noch einmal die Nachspielzeit in Bremen anschauen. Nicht mit Werder-Brille, sondern als Fußball-Fan. DANIEL MÜKSCH

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