Bad Tölz – Nur kurz währte der Ausflug auf Platz zwei. Nach dem zähen 4:2-Pflichtsieg bei Schlusslicht Heilbronn verloren die Tölzer Löwen das Spitzenspiel der DEL 2 gegen Ravensburg mit 1:4 und fielen auf Rang fünf zurück. Früh liefen sie einem 0:3-Rückstand hinterher. Zu früh. „Gegen eine Mannschaft wie Ravensburg zurückzukommen, ist sehr, sehr schwierig“, sagt Trainer Kevin Gaudet. Außerdem: „Der Tank ist ziemlich leer.“ Es war das elfte Spiel in einem Monat, die Löwen treten alle drei Tage an.
„Wie Zombies laufen wir immer wieder auf“, sagt Gaudet, der nach dem Sieg in Heilbronn überrascht war. „Es ist Platz zwei jetzt?“ wunderte er sich auf der Pressekonferenz, nachdem Ravensburg zeitgleich verloren hatte. Seit Wochen spielen die Löwen mit sieben Stürmern und fünf Angreifern. Jetzt gab es mit Thomas Merl zwar einen Rückkehrer. Doch gegen Ravensburg merkte man ihm seine acht Wochen Corona-Pause noch deutlich an. Zudem fällt gleich wieder ein Stürmer aus, wenn die Tölzer heute (19.30 Uhr) Spitzenreiter Kassel zum Nachholspiel empfangen.
Kapitän Philipp Schlager schlägt sich mit Leistenproblemen herum. „Sein Ausfall tut weh“, sagt Gaudet. Schlager war gegen Ravensburg einer der Aktivposten. Ansonsten blieben die Tölzer glücklos, vergaben zunächst gute Chancen, trafen zweimal den Pfosten. Gaudet: „Nach dem ersten Tor war Ravensburg die bessere Mannschaft, sie haben es schlau gespielt, das 0:2 kurz nach der Pause war der Killer.“ Fehler sind nun gegen den Tabellenführer verboten. Aber vor allem braucht Tölz einen Reservesprit für den leeren Tank.
NICK SCHEDER