An den Defensivkünstlern zerschellt

von Redaktion

79:87 – Bayerns Basketballer verlieren bei ASVEL Villeurbanne

VON PATRICK TORRES

Lyon – Sie haben gekämpft, sie haben einen tollen Schlussspurt hingelegt. Doch am Ende sind die Basketballer des FC Bayern im Euroleague-Duell bei ASVEL Villeurbanne leer ausgegangen. 79:87 (35:44) verlor das Team von Trainer Andrea Trinchieri beim französischen Topclub. Chance verpasst also, einen großen Schritt zur ersten Playoff-Teilnahme eines deutschen Teams zu machen.

Eines war schon im Vorfeld klar: Am knappen Zeitplan würden die Bayern nicht scheitern. Fünf Tage hatte man sich auf den Auftritt in Frankreich vorbereitet. Zur Abwechslung sogar in diversen Trainingseinheiten an den Details des Spiels gefeilt. „Das war für mich fast ein Schock“, feixte Trinchieri.

Aber es zeigte sich schnell: Es hatte nur bedingt Wirkung, was der Italiener uns seine Profis da zusammengetragen hatten. Die Bayern taten sich schwer gegen das, was Villeurbanne da zu bieten hatte. Und das ist im Falle des zweiten A-Lizenz-Anwärters der Euroleague eigentlich gar nicht so furchtbar viel. Trainer T.J. Parker, Bruder des Ex-NBA-Stars und Clubeigners Tony Parker, hat ein hochathletisches Ensemble zusammengestellt, das vor allem handfest verteidigen kann.

Aber gegen die Münchner war das schon ein ganz gutes Argument. Viel mehr als der Weg über Jalen Reynolds fiel den Bayern in Halbzeit eins nicht ein. Der brachiale Center findet ja irgendwie immer seine Wege in Richtung Auch Überraschungs-Rückkehrer Zan Mark Sisko konnte nicht die erhofften Ideen beibringen. Im Gegenteil: Der slowenische Jung-Spielmacher leiste sich schnelle Fouls, dazu einen leichten Ballverlust. Man ahnte schon, warum Trinchieri ihn viel lieber mit ein bisschen Spielpraxis als direkt aus der zweimonatigen Verletzungspause in dieses Euroleague-Spiel geschickt hätte. 35:44 stand es schon zur Pause.

Und es sollte noch weit schlimmer kommen. Weil Villeurbanne vor allem über den emsigen David Lighty (19 Punkte) und den 2,18-Meter-Funkturm Moustapha Fall (15) auch vorne immer wieder seine Wege fand. Schnell hatten die Franzosen ihr Polster verdoppelt (66:49).

Aber im Schlussviertel fanden die Bayern angetrieben von US-Spielmacher Wade Baldwin (19 Punkte/6 Assists) ja zu der Konsequenz, mit der sie sich in diesem Winter in die verheißungsvolle Position in Europa gebracht hatten. Und der Aufschwung brachte sie dem Erfolg ja noch einmal ganz nahe. Kurz vor Schluss zeigte Vladimir Lucic (18 Punkte) mit einem Vier-Punkt-Spiel zum 77:77, warum er es wiederholt zum Euroleague-MVP gebracht hatte. Doch in der Schlussminute hatten die Gastgeber die besseren Ideen.

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