Pokljuka – Die kulinarische Belohnung nach einer gewonnenen Medaille spornt Denise Herrmann vor dem abschließenden WM-Showdown extra an. „Wir hoffen natürlich, dass es noch ein paar mehr Schokokuchen gibt“, sagte sie vor der Staffel an diesem Samstag (11.45 Uhr) und dem Massenstart am Sonntag (12.30 Uhr).
Olympiasieger Arnd Peiffer hatte in Pokljuka als bislang einziger deutscher Biathlet nach Silber im Einzel von den Köchen einen Schokokuchen serviert bekommen – weitere sollen möglichst folgen. „Unser Anspruch sind natürlich Medaillen, das ging noch nicht auf“, sagte Herrmann am Ruhetag.
Aber beim Saisonhöhepunkt müssten eben „so viele Sachen zusammenspielen“, betonte die 32-Jährige, „das ist kein Kindergeburtstag“. Eine historisch schlechte WM wie vor acht Jahren im tschechischen Nove Mesto, als es nur zwei Medaillen für den DSV gab, wollen die deutschen Skijäger auf den letzten Drücker verhindern.
Die wohl beste Chance auf Edelmetall steht kurz bevor. Die Frauen-Staffel um Herrmann, Franziska Preuß, Vanessa Hinz und Janina Hettich befindet sich in blendender Verfassung, führt nach vier Saisonrennen im Weltcup – und gehört wie so oft zu den Topfavoriten auf Gold.
„Wir sind auf jeden Fall optimistisch und gehen mit Rückenwind rein“, sagte Herrmann. Aber: „Es muss alles funktionieren.“ Speziell die favorisierten Norwegerinnen hatten im Weltcup mit den Plätzen 6, 7 und 8 schon gezeigt, dass ein Podiumsplatz kein Selbstläufer ist.
Herrmann ist jedenfalls zuversichtlich. Die Titelkämpfe in Slowenien seien sportlich mit mehreren Top-10-Ergebnissen ja auch „kein katastrophales Ergebnis“ gewesen, man dürfe jetzt nicht alles schwarzmalen. „Wir haben noch zwei Rennen, da werden wir alles in die Waagschale werfen. Wir sind gut drauf, und ich hoffe, dass es aufgeht“, sagte sie.
Ähnlich sieht es der Sportliche Leiter Bernd Eisenbichler. Mit einer gewonnenen Medaille sei er grundsätzlich bisher „nicht zufrieden“, denn „man fährt zur WM, um Medaillen zu gewinnen.“
Dennoch habe es einige gute Leistungen gegeben: „Wir sind immer noch positiv gestimmt für die nächsten zwei Tage“, sagte er. Vor allem in den Staffeln rechnet sich Eisenbichler Chancen aus, auch die Männer um Peiffer, Erik Lesser, Benedikt Doll und Roman Rees standen in diesem Winter schon auf dem Podium.
Für den Sommer und mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking sieht Eisenbichler aber noch Handlungsbedarf. „Selbst wenn noch Medaillen kommen, müssen wir im kommenden Jahr konstanter werden“, forderte er.
Das gilt vor allem für die Männer, die auf der slowenischen Hochebene mit deutlichen Leistungsschwankungen zu kämpfen hatten. Peiffer hofft deshalb auf weitere Wiedergutmachung. „Wir wollen zeigen, dass wir als Team besser sind, als wir es am vergangenen Wochenende gezeigt haben. Da sind wir sehr ambitioniert“, sagte der Routinier.
In der Staffel am Samstag sei das „erklärte Ziel“ eine Medaille, im Massenstart am Sonntag schielen Peiffer und Doll ebenfalls auf eine Überraschung: „Wir sind etwas unterrepräsentiert und müssen das also mit besonders guten Leistungen ausgleichen“, so Peiffer. sid