Jamal Musiala weckt Begehrlichkeiten: Auch die Spielerberater kämpfen um das große Bayern-Talent

von Redaktion

Wenn alles glattgeht, unterschreibt Bayern-Juwel Jamal Musiala (17) pünktlich zum 18. Geburtstag am kommenden Freitag seinen ersten Profi-Vertrag – doch bis dahin war es ein weiter Weg. Rückblick: Der Offensivspieler wechselte im Sommer 2019 aus der Jugendabteilung des FC Chelsea ablösefrei nach München. Sein Vertrag bei den Blues war ausgelaufen, die Londoner bemühten sich in den Monaten zuvor nicht wirklich um eine vorzeitige Verlängerung. Die Bayern-Verantwortlichen um Nachwuchschef Jochen Sauer und Sportdirektor Hasan Salihamidzic schalteten damals schnell und warben intensiv um das Talent. Salihamidzic stand ohnehin in Kontakt mit Callum Hudson-Odoi und dessen Bruder Bradley, der auch Musiala betreute. Der Transfer von Hudson-Odoi nach München scheiterte bekanntlich, dafür landete Musiala in der FCB-Jugend. Schnell zeichnete sich ab, dass der schlaksige Angreifer besondere Fähigkeiten besitzt. Nach nicht einmal zwei Jahren in München ist Musiala seit dieser Saison fester Bestandteil der Profi-Truppe. Dieser kometenhafte Aufstieg weckte freilich auch in der Berater-Szene Begehrlichkeiten. Allen voran bei einem gewissen Martin Weddemann von der Münchner Agentur 11WINS, die er zusammen mit dem Rechtsanwalt Christian Schmid betreibt. Weddemann soll bereits ein Auge auf Musiala geworfen haben, als dieser erst 13 Jahre alt, also noch ein Kind, war. Seine Methoden der Talent-Akquise werden am Bayern-Campus kritisch beäugt. „Martin verfügt über ein starkes Netzwerk zu Neuroathletiktrainern, Ärzten, Therapeuten, Fußballtrainern, Scouts, Agenten, Anwälten, Sportartiklern und Journalisten. Dieses Netzwerk stellt Martin seinen Klienten vollumfänglich zur Verfügung“, heißt es auf der Homepage des Beraters. Seit vergangenem Jahr ist Musiala einer dieser Klienten, auch weil in der Familie Musiala ein Machtkampf tobte, wie unsere Zeitung erfuhr: Mutter Carolin soll hinter dem Rücken von Jamals Vater darauf gepocht haben, dass die Interessen ihres Sohnes von einem deutschsprachigen Berater vertreten werden. Bradley Hudson-Odoi war plötzlich raus.

Nun führt die Münchner Agentur die Verhandlungen und feilscht um Musialas ersten Profi-Vertrag. In England wird zwar ein Jahresgehalt von fünf Millionen kolportiert, nach Informationen unserer Zeitung wird Musiala aber „nur“ 40 000 Euro pro Woche, also etwas über zwei Millionen Euro pro Jahr verdienen. Allerdings ist das Talent bei Trainer Hansi Flick derzeit außen vor. In den vergangenen beiden Bundesliga-Spielen blieb er trotz Personalnot ohne Einsatzzeit. Vielleicht auch, weil Musiala aktuell nicht nur Fußball im Kopf hat … MANUEL BONKE, FELIPE CALDÉRON

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