Herrschings Derbysieg im Schongang

von Redaktion

3:0 – Team um Tille bezwingt Haching und steht nun vor einem heißen Endspurt um Platz vier

VON DIRK SCHIFFNER

Herrsching – Es war der erwartete Favoritensieg der WWK Volleys Herrsching gegen den TSV Unterhaching. Die Ammerseer besiegten das Bundesliga-Schlusslicht aus dem Münchner Süden letztlich klar mit 3:0 (25:20, 25:22, 25:22). In 72 Minuten war für Kapitän Johannes Tille & Co. die Arbeit getan. Durch den vierten Sieg in Serie festigten die Gastgeber ihren vierten Platz, die Hachinger hingegen, die nur noch ein Spiel vor sich haben, werden die Saison wohl als Schlusslicht beenden.

„Die Mannschaft soll sich gut präsentieren“, forderte Hachings Trainer Patrick Steuerwald vor dem Derby. Das tat sie auch. Nur im ersten Durchgang (25:20) waren die Herrschinger klar Herr im eigenen Haus. In den Sätzen zwei und drei, die die WWK Volleys jeweils mit 25:22 für sich entschieden, duellierten sich beide Teams lange Zeit auf Augenhöhe. Doch jeweils in der Crunchtime leistete sich die junge Unterhachinger Truppe vermeidbare Fehler. Sehr zum Ärgernis von Steuerwald, der an seiner ehemaligen Wirkungsstätte nur allzu gerne zumindest einen Satz gewonnen hätte. „Es fehlt an der nötigen Erfahrung, aber auch am Glauben an den möglichen Satzgewinn“, klagte Steuerwald.

Aber auch sein Gegenüber war trotz des Derbysieges nicht ganz zufrieden. „Es war kein gutes Spiel, ein wahres Aufschlagfehler-Festival von beiden Mannschaften“, meinte Max Hauser. Aber: „Lieber schlecht spielen und gewinnen, als anders rum.“

Hauser rotierte wie vor Wochenfrist beim 3:1 gegen den VCO Berlin seine Startformation. So bekamen Jalen Penrose, Jori Mantha und Dorde Ilic zunächst eine Verschnaufpause. Ilic und Mantha durften im dritten Satz noch mitmischen, Penrose kam gar nicht zum Einsatz. Jonas Kaminski vertrat Penrose gewohnt zuverlässig und erzielte elf Punkte. Der erfolgreichste Akteur des Abends war David Wieczorek. Der US-Amerikaner in Reihen der WWK Volleys erzielte vier Asse, drei Block- und sieben Angriffspunkte, auch die Annahmequote (71%) war stark.

Die MVP-Ehrung wurde aber einmal mehr Johannes Tille zuteil. Der Zuspieler hatte sie aber mindestens ebenso verdient. Gewohnt souverän dirigierte er das Herrschinger Spiel, blieb trotz des knappen Spielverlaufs immer ruhig oder packte, wenn es nötig war, auch mal selbst zu. Auch die Silbermedaille ging an einen Herrschinger – der allerdings das Hachinger Trikot trug. Fabian Suck, Herrschings an Haching ausgeliehener Nachwuchs-Mittelblocker soll Spielpraxis in der Bundesliga sammeln.

Während sich Herrsching in noch drei ausstehenden Spielen die beste Ausgangslage für die Play offs erspielen kann, wird für Unterhaching die Saison am kommenden Wochenende vorbei sein. „Wir haben das Saisonziel verfehlt. Dennoch haben wir uns sportlich entwickelt. Es geht in die richtige Richtung“, sagte Steuerwald. Absteigen werden die Münchner Vorstädter übrigens nicht. Die Liga hält in der Pandemie-Saison das Feld zusammen. Eine Aussage, ob man auch in der kommenden Spielzeit in der Bundesliga dabei sein wird, konnte Steuerwald nicht treffen. „Das hängt bei uns alles am Geld.“

Artikel 1 von 11