Weniger Gehalt, weniger Engagement?

von Redaktion

EHC-Gegner Straubing: Die Altstars enttäuschen, ein junger Ex-Münchner überzeugt auf der ganzen Linie

München – Die Tabelle lügt nicht: Die Straubing Tigers erleben eine bislang enttäuschende Saison. In der vorigen hatten sie die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit Platz drei unter 14 Clubs abgeschlossen, galten bis zum Beginn der Corona-Krise als aussichtsreicher Außenseiter auf die Meisterschaft. Und nun: Stehen sie in der lediglich sieben Vereine umfassenden Süd-Gruppe auf Rang sechs. Vorletzter also, mit nur etwas mehr als einem Punkt pro Spiel. Und am heutigen Montag (19.30 Uhr/MagentaSport) kommt der auswärtsstarke EHC München an den Pulverturm.

Problem der Niederbayern: Einigen Leistungsträgern scheint durch die den Umständen geschuldete 50-prozentige Gehaltskürzung auch ein Teil der Motivation verloren gegangen zu sein. Vor allem die langjährigen Topscorer Jeremy Williams und Mike Connolly produzieren sehr verhalten. Emotionalität findet an der falschen Stelle statt – wie neulich im Derby gegen Ingolstadt, als der Straubinger Mitchell Heard von der Bank aus Daniel Pietta vom ERCI einen Stockstich verpasste und von der Liga gesperrt wurde. Hochgelobt dagegen: Andi Eder. Der frühere Münchner ist mit zwölf Punkten aus 17 Partien der herausragende Straubinger, hat zudem in der Plus-Minus-Wertung mit +5 den mit Abstand besten Wert in seinem Team.

Vor eineinhalb Jahren hat der EHC München das einstige Vorzeigetalent Eder ziehen lassen, erst per Drei-Monats-Leihe an Nürnberg, dann endgültig. Jetzt könnte EHC-Trainer Don Jackson den 24-Jährigen gut gebrauchen. Er ist Mittelstürmer, wovon München zu wenige hat(te).

In seiner Not holte er den 38-jährigen Kanadier Andrew Ebbett. Gespielt hat er zuletzt vor fast einem Jahr für den SC Bern und in München nach den Quarantäne-Tagen erst einige Trainingseinheiten hinter sich. „Ich war eine Weile nicht mehr auf dem Eis“, sagt er. Debüt heute trotzdem wahrscheinlich. GÜNTER KLEIN

Artikel 1 von 11