München – Die kalte Dusche gab es für den FC Bayern nur vor Anpfiff des Achtelfinal-Hinspiels in der Champions League bei Lazio Rom: Bei der Platzbesichtigung im legendären Stadio Olimpico sprang plötzlich die Bewässerungsanlage an, sodass Joshua Kimmich und Leroy Sané vor den Wasserstrahlen flüchten mussten. Es war die einzige unerfreuliche Überraschung eines Königsklassen-Abends, an dessen Ende die Münchner mit einem klaren 4:1(3:0)-Sieg vom Platz gingen.
„Wir haben gut reingefunden. In den letzten Spielen haben wir oft die ersten 15 Minuten verschlafen. Es hat gut funktioniert heute. Wir waren aggressiv und hatten guten Zugriff gehabt“, analysierte Leon Goretzka bei Sky. Neben ihm rückte auch Jamal Musiala, 17, in die Startelf. Coach Hansi Flick forderte von seiner Mannschaft, dass sie „von Anfang an zeigt was für eine Qualität wir haben“.
Gesagt, getan: Es dauerte nur neun Minuten, bis Robert Lewandowski für die 1:0-Führung sorgte. Er profitierte dabei von einem zu kurz geratenen Rückpass des Römer Verteidigers Mateo Musacchio zu Schlussmann Pepe Reina. Der Angreifer sprintete dazwischen, umkurvte Reina und schob ein. Die Hausherren konnten sich in der Folge nur schwer vom aggressiven und konsequenten Pressing der Münchner befreien und versuchten es mit langen Bällen hinter die letzte Kette.
Vehemente Elfmeter-Forderungen gab es seitens Lazio in der 18. Spielminute, als Jerome Boateng Gegenspieler Sergej Milinkovic-Savic an der Strafraumlinie traf und dieser zu Boden fiel – doch der Pfiff blieb aus. Eine strittige Szene. Ansonsten war von den Italienern nicht viel zu sehen. Dementsprechend verdient war der Treffer von Jamal Musiala (24.), der aus 16 Metern in zentraler Position abzog und ins rechte Eck zum 2:0 traf.
Die römische Antwort darauf war ein Schüsschen von Milinkovic-Savic aus dem Rückraum (24.), das Manuel Neuer aber ohne Mühe entschärfte. Leroy Sané baute die komfortable Führung der Gäste noch weiter aus, als Reina einen Schuss von Kingsley Coman nach vorne abwehrte, wo der Nationalspieler zum 3:0 abstaubte.
Sané war es auch, der nur eine Minute nach Wiederanpfiff nach einer Lazio-Ecke von Coman auf die Reise geschickt wurde und quer vors Tor spielte, als er im Strafraum angelangt war. Dort stolperte Francesco Acerbi den Ball beim Klärungsversuch ins eigene Tor.
Die 4:0-Führung des amtierenden Champions-League-Siegers packte die stolzen Römer an der Ehre, fortan spielten sie spürbar aggressiver und mutiger auf. Dieser Schneid wurde mit dem 1:4-Anschlusstreffer durch Joaquin Correa (49.) belohnt. Fortan peitschte Simone Inzaghi seine Mannschaft weiter nach vorne. Dadurch entwickelte sich die Partie zumindest eine halbe Stunde lang zum offenen Schlagabtausch. So musste Neuer einen halbhohen Schlenzer von Correa mit seiner ganzen Körperlänge parieren (53.) und einen wuchtigen Distanzschuss von Ciro Immobile entschärfen (63.).
Doch die Rote – zuletzt in der Bundesliga unter Druck geraten – verwalteten ihre komfortable Führung souverän und stehen schon vor dem Rückspiel am 17. März in München mit mehr als einem Bein im Viertelfinale der Champions League.