Eisenbichler dominiert im Training

von Redaktion

NORDISCHE SKI-WM Siegsdorfer Skispringer in Topform – Deutsche Frauen enttäuschen in Quali

Oberstdorf – Markus Eisenbichler war anzumerken, dass die gestrigen Sprünge auf der Schattenbergschanze seine Zuversicht weiter stabilisiert hatten. „Ich bin gut reingekommen, habe das gemacht, was ich mit den Trainern besprochen hatte. Es hat sich in den letzten Wochen schon abgezeichnet, dass ich wieder besser in Fahrt komme, auch wenn es manchmal nicht so danach ausgeschaut hat“, sagte der Siegsdorfer, nachdem er am ersten Trainingstag für die WM-Entscheidung von der Normalschanze in beiden Durchgängen mit 104,5 und 101,5 Metern die Bestmarken gesetzt hatte. „Ich fühle mich hier auf meiner Heimschanze sehr wohl. Die 90er-Schanze springe ich so oft, die mag ich extrem gern und hier muss ich nicht viel überlegen. Ich kenne die Schanze und muss nur nach dem Rhythmus schauen, dann funktioniert es meistens schon,“ erklärte der 29-jährige Oberbayer weiter.

Zweitbester deutscher Springer war Lokalmatador Karl Geiger auf den Rängen 11 und 14. „Es lief ganz gut, das war schon ganz ordentlich. Ich bin sehr absprungstark, das zahlt sich auf kleinen Schanzen aus“, sagte Geiger. Die Medaillen werden am Samstag (16.30 Uhr) vergeben, am Sonntag (17.00/beides ARD und Eurosport) folgt an gleicher Stelle das Mixed.

Eisenbichler gewann den ersten Durchgang vor den Norwegern Marius Lindvik und Robert Johansson, den zweiten vor Anze Lanisek (Slowenien) und Halvor Egner Granerud (Norwegen). Ex-Weltmeister Stefan Kraft (Österreich) und der Japaner Ryoyu Kobayashi verzichteten auf das Training.

Die vier deutschen Skispringerinnen qualifizierten sich in den Abendstunden zwar für den heutigen Endkampf der besten 40 – Medaillenhoffnungen konnten sie jedoch nicht schüren. Es überwog die Enttäuschung. Die relativ Beste war Anna Rupprecht (Degenfeld), die mit 96,5 m von der kleinen Schanze auf Platz 15 landete. „Wir sind sicher unter unseren Möglichkeiten geblieben. Die Sprünge sind noch zu fehlerhaft. Wir müssen uns steigern“, sagte Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer.

So musste sich Lokalmatadorin Katharina Althaus, Olympiazweite von 2018 immerhin, mit Rang 19 bescheiden. „Ich weiß, dass ich es besser kann. Ich habe so viel auf der Schanze hier trainiert, aber ich tue mich schwer, den Schanzentisch zu erwischen“, sagte die 24-Jährige.

Die zweimalige Weltmeisterin Vogt (Degenfeld) kam wie im Training am Vortag kaum mit der Schanze zurecht und nicht über Rang 32 mit 84,5 m hinaus. „Der Trainingssprung heute war ein Schritt in die richtige Richtung, den Sprung in der Quali kann ich mir wieder nicht erklären“, sagte die 29-Jährige, die nach langer Pause wegen eines Kreuzbandrisses erst kurz vor der WM ihr Comeback gefeiert hatte. Juliane Seyfarth (Ruhla) kam mit 86,0 m auf Rang 29. „Ich bin nicht ganz zufrieden, ich bin im Training gestern besser gesprungen“, sagte die mit 31 Jahren Älteste im Team.

Die Titelfavoritinnen lagen in der Vorausscheidung weit vor den Deutschen. Japans Weltcup-Rekordsiegerin Sara Takanashi sprang als Gewinnerin der Qualifikation mit 103,0 m bei kürzerem Anlauf sechseinhalb Meter weiter als Rupprecht. Die Österreicherin Marita Kramer kam auf Platz zwei vor der Slowenin Ema Klinec. „Wenn man sieht, was die da vorne für einen Sport zeigen, kann man nur den Hut ziehen“, sagte Vogt: „Dass ich da jetzt keine Rolle spiele, war mir durchaus bewusst.“  sid

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