Rom/München – Die Abwehrkräfte sind gestärkt – sowohl bei Leon Goretzka, als auch beim FC Bayern. Dass der Mittelfeldmann nach überstandener Corona-Infektion gegen Lazio Rom wieder in der Münchner Startelf stand, machte sich umgehend bemerkbar. Der körperlich und läuferisch gleichermaßen starke Goretzka war ein Puzzleteil, das die Bayern wieder deutlicher griffiger in der Balleroberung agieren ließ.
„Gerade nach der Erkrankung ist es wichtig, dass man ihn Schritt für Schritt heranführt. Heute war der nächste Schritt“, meinte Hansi Flick. Der Bayern-Trainer und auch Goretzka selbst hatten sich vor der Rückkehr des 26-Jährigen bei anderen mit Corona infizierten Spielern erkundigt, wie sie die Krankheit verkraftet hatten. „Es war klar, dass Leon nicht über 90 Minuten gehen kann. Er hat in der Halbzeitpause schon signalisiert, dass ihm so langsam die Luft ausgeht“, erklärte Flick.
Der Spieler selbst gab zu, zwischendurch „gut gepustet“ zu haben. Deshalb hatte Goretzka auch nach 63 Minuten Feierabend und wurde vom zweiten Corona-Rückkehrer Javi Martinez ersetzt. Beide Spieler waren vor Trainingsaufnahme auf Herz und Nieren geprüft worden. „Es ist nicht die Corona-Erkrankung, die mir in den Knochen steckt, sondern die Trainingspause“, sagte Goretzka, der zugleich froh war, in so einem „geilen Spiel“ dabei gewesen zu sein.
Und das nächste Ziel hat das Muskelpaket auch schon klar vor Augen. Mit Blick auf die Partie gegen Köln am Samstag sagte er: „Am Wochenende sollte es dann auch wieder über 90 Minuten gehen.“ Denn auch eine kleinere Schrecksekunde überstand Goretzka in Rom weitestgehend unbeschadet. Laut Flick sei der Ellenbogen seines Mittelfeldmannes in einer Szene „etwas durchgestreckt worden“. Das führte anfänglich zu Schmerzen, wurde aber mit laufender Spieldauer wieder besser. Wie der Club am Mittwoch nach der Rückreise mitteilte, sei die schmerzhafte Aktion halb so wild gewesen. Eine erneute Pause droht Goretzka deshalb also nicht. Und die schnelle Genesung nach der Corona-Infektion ist für die Bayern zumindest mal ein Anhaltspunkt, wie lange die zuletzt infizierten Thomas Müller und Benjamin Pavard für eine Rückkehr zu alter Stärke brauchen könnten. jau, bok