Die Bayern-Hunde werden zu Wölfen

von Redaktion

Aufholjagd und 72:70-Sieg gegen Tel Aviv: Münchner bleiben im Playoff-Rennen der EuroLeague

VON PATRICK REICHELT

München – Sie haben Wiedergutmachung leisten wollen für die ärgerliche Niederlage in Villeurbanne. Und die Basketballer des FC Bayern haben sie auch geleistet. Gegen Maccabi Tel Aviv setzten sich die Münchner dank eines unwiderstehlichen Schlussspurts mit 72:70 (32:33) durch. Sieg Nummer 16 – man nimmt weiter Kurs auf die Playoffs.

Dabei bekamen die Bayern aber schnell zu spüren: Der dreimalige Euroleague-Champion hat das Viertelfinale auch noch längst nicht abgeschrieben. Maccabi Tel Aviv drückte gleich aufs Tempo und zog direkt auf 11:4 davon. Und das war dann schon eine Hypothek, an der die Münchner lange zu beißen hatten. Klar, das Team von Trainer Andrea Trinchieri kämpfte. So wie es seine Mentalität ist, wie Nachkauf James Gist mit ziemlich martialischen Worten erklärte: „Wir sind eine Gruppe von Hunden, die zu Wölfen werden können.“

Und die Hunde bissen sich ja auch an desem Abend immer wieder heran. So wie drei Minuten vor der Pause, als Vladimir Lucic die Bayern sogar einmal mit 33:32 in Führung brachte. Und den Fans, die diesmal im virtuellen Audi Dome mitfieberten, die Hoffnung vermittelte: Es könnte was werden. Aber immer dann wenn sich die Münchner herangearbeitet hatten, packten die Gäste zuverlässig einen drauf. Maccabi war über weite Strecken die homogenere und bessere Mannschaft in einem rasanten Spiel, das schon viel von Playoff-Charakter hatte. Man merkt: Der Endspurt um die Playoff-Plätze ist eingeläutet.

Mit einem 49:58 ging das Spiel ins Schlussviertel. Dass es trotzdem noch einmal zugunsten der Münchner kippte, hatte mit Wade Baldwin zu tun. Der US-Guard war an diesem Abend lange im Schatten des feinen Ballverteilers Zan Mark Sisko gestanden. Als es darauf ankam, zeigte er eindrucksvoll, warum viele in ihm einen der kommenden Stars sehen. Binnen weniger Minuten stockte Baldwin sein Punktekonto auf 16 auf. Und führte die Bayern fast als Alleinunterhalter wieder heran. Sekunden vor Schluss machte Nick Weiler-Babb von der Freiwurflinie alles klar.

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