FUSSBALL IN KÜRZE

„Stieler hat das Spiel ruiniert“ WM 2006: Für FIFA alles verjährt Corona-Ausbruch bei Inter Dortmund hält an Tormann Hitz fest

von Redaktion

Atalanta Bergamos Trainer Gian Piero Gasperini und die italienischen Gazetten waren sich in ihrem Ärger einig: Schuld an der 0:1-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid war vor allem der deutsche Schiedsrichter Tobias Stieler. „Vielleicht hätten wir sowieso verloren. Der Schiedsrichter hat aber das Spiel ruiniert. Was geschehen ist, ist eklatant“, schimpfte Gasperini. Stieler (Hamburg) hatte am Mittwochabend in der 17. Minute ein Foul von Bergamos Remo Freuler an Madrids Ferland Mendy als Notbremse gewertet und mit einer Roten Karte geahndet. Gasperini sah dies anders. „Man will jede Form des Kontakts aus dem Fußball verbannen, was Selbstmord für den Sport wäre. Es sollte keine Schiedsrichter geben, die nicht selbst gespielt haben und nicht den Unterschied zwischen einem Tackling und einem Foul erkennen“, wetterte der Atalanta-Coach. Auch italienische Zeitungen kritisierten Stieler scharf. „Ein Geschenk an Real: So geht es nicht! Atalanta ist rot vor Wut“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“. Und „La Stampa“ urteilte: „Real siegt mithilfe des Schiedsrichters. Der mittelmäßige deutsche Referee Stieler hat das Spiel ruiniert.“ Videoassistent Bastian Dankert hatte sich nicht eingeschaltet.

Die rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission wird alle Vorgänge um die WM 2006, besonders den noch immer ungeklärten Geldfluss (10 Millionen Schweizer Franken) nicht weiter verfolgen. Ein Verfahren gegen Franz Beckenbauer und die DFB-Funktionäre Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt war im März 2016 eingeleitet worden, nachdem die Untersuchungskammer zum Schluss gelangt war, die drei Genannten hätten gegen den Artikel, der Bestechung und Korruption verbietet, verstoßen. Die Erkenntnis nun: Für die Verjährungsfrist ist der genaue Zeitpunkt der Handlung eines jeden Funktionärs maßgebend. Bei Beckenbauer greift sie ab 2012, bei Schmidt und Zwanziger seit 2015.

Fünf Offizielle von Inter Mailand sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Betroffen sind die Geschäftsführer Giuseppe Marotta und Alessandro Antonello, Sportdirektor Piro Ausilio, Club-Anwalt Angelo Capellini und eine weitere, namentlich nicht genannte Person. Das Team von Trainer Antonio Conte befindet sich auf dem Trainingsgelände in Isolation, ob das Serie-A-Spiel am Sonntag gegen den FC Genua stattfinden kann, ist noch offen.

Borussia Dortmund setzt weiter auf Torhüter Marwin Hitz und verlängerte den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem Schweizer um zwei Jahre bis 2023. Hitz (33) spielt seit 2018 für den BVB und hat zuletzt den an der Schulter verletzten Stammkeeper Roman Bürki (30) ersetzt.

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