Ex-Bundestrainer Werner Schuster hält zwei Medaillen der deutschen Skisprung-Männer bei der Heim-WM in Oberstdorf für realistisch. „Das Minimalziel muss eine Medaille im Einzel und eine im Team sein. Das halte ich auch für möglich. Alles darüber hinaus wäre Zugabe“, sagte der Österreicher. Er hat vor allem Titelverteidiger Markus Eisenbichler auf dem Zettel. „Er ist in Schlagdistanz. Bei der Tournee hat er in Oberstdorf im zweiten Durchgang einen fabulösen Sprung rausgezaubert. Ich denke, er hat gute Chancen, beide Schanzen liegen ihm“, so der 51-Jährige. Zudem hoffe er, dass Karl Geiger noch „die Kurve kriegt“.
Bei der WM 2019 in Seefeld hatten die DSV-Adler noch unter Schuster die Titel von der Großschanze, mit dem Team und im Mixed gewonnen. „Wir hatten damals von Anfang an einen Lauf“, sagte der zuletzt unter die Buchautoren („Von der Kunst, ein Team zu beflügeln“) gegangene Schuster: „Manchmal springen aus deiner Truppe vier wie Engel, und manchmal musst du froh sein, wenn du noch einen hast.“
Sorgen bereiten Schuster die zuletzt schwachen Ergebnisse im zweitklassigen Continental Cup sowie bei der Junioren-WM, wo kein Deutscher in den Top 20 gelandet war. Im Weltcup stehe der Deutsche Skiverband zwar gut da, „aber der Trend geht nicht in die richtige Richtung. Da muss man nach der Saison definitiv Ursachenforschung betreiben. Aber dort arbeiten erfahrene Leute wie Horst Hüttel, die werden das richtig lesen können.“ sid