Ein Torwartpatzer und ein amüsiertes Lächeln

von Redaktion

EHC München gewinnt sein letztes Spiel im DEL-Süden gegen Schwenningen 2:1 – Abeltshauser zurück

VON GÜNTER KLEIN

München – Joacim Eriksson, Schwede, 30 Jahre alt, Torwart der Schwenninger Wild Wings: Fantastische Statistiken, großartige Paraden, technisch vorbildliches Spiel. Und dann der Moment des Leichtsinns, des Übermuts: Zockerei hinterm eigenen Tor, bei der er ins Stolpern geriet und die Scheibe verlor. An den Münchner John-Jason Peterka, der den Puck über die Linie schubste und mit seinen Kollegen vom EHC München ein amüsiertes Lächeln austauschte. Es war das 1:1, das Tor, das der EHC über 37 Minuten nicht hatte erzwingen können, das ihn nun aber ins Spiel zurückbrachte. Die Wende: Der EHC München gewann 2:1 (0:1, 1:0, 1:0).

Es war das letzte Spiel in der Süd-Gruppe, heute schließt der Norden der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ab, am Wochenende geht es in die Verzahnung. Klar war, dass sich an der Platzierung des EHC München als Zweiter unter den fünf bayerischen und zwei baden-württembergischen Vereinen nichts mehr ändern würde. Mannheim (Erster) zu weit enteilt, Ingolstadt (Dritter) selbst im Fall einer Münchner Niederlage gegen Schwenningen ein paar Quotientenpünkterl zurück. Der EHC spielte am Dienstagabend also nicht so sehr fürs Punktekonto, sondern darum, sich einzugrooven für die Wochen bis Anfang Mai zur Meisterschaftsentscheidung.

„Das Line-up wird jetzt wieder voller“, sagte Kapitän Patrick Hager. Trainer Don Jackson konnte eine volle Kapelle aufbieten: zwei Torhüter, sieben Verteidiger, zwölf Stürmer für vier Reihen. In der Abwehr kehrte mit Konrad Abeltshauser einer zurück, der lange verletzt gefehlt hatte, neben ihm spielte Neuzugang Mathew Maione. Sogar der alte Herr Derek Roy, den man vorige Saison in nur vier Spielen und diese lediglich in der sommerlichen Vorbereitung sah, ist wieder im Teamtraining und wird bald Anwartschaft auf einen ihm angemessenen Platz heben.

Don Jackson war nach der Niederlage in Mannheim vor einer Woche zudem danach, durch die Aufstellung Reize zu setzen. Er riss seinen Kanadier-Sturm auseinander, Mittelstürmer Mark Voakes wechselte zu Yain Ehliz und John-Jason Peterka, dafür nahm Patrick Hager die Stelle zwischen Trevor Parkes und Chris Bourque ein. „Mal schauen, wie sich die Chemie entwickelt“ meinte er zum Center-Tausch.

Der EHC spielte korrekt und bemüht, „schnell und geradlinig“, wie Yasin Ehliz es beschrieb. Allerdings auch nicht sonderlich kreativ. Er genehmigte Schwenningens kleinem Stürmer Troy Bourke zwei Konter, von denen dieser einen verwandelte (20.). Diesem Rückstand musste der EHC hinterherlaufen.

Der Matchwinner für München war dann Kony Abeltshauser (51.). Aus vollem Lauf – das Haar, das er seit fast zwei Jahren wachsen lässt, wehte unterm Helm hervor – staubte er per Nachschuss zum 2:1 ab. Ein „Jaaa“ hallte durchs leere Eisstadion. Mehrstimmig, alle freuten sich mit.

Artikel 1 von 11