Nebel vergibt die Gesamt-Weltcups

von Redaktion

Petra Vlhova und Alexis Pinturault nahezu uneinholbar vor den technischen Disziplinen

Lenzerheide/München – Am frühen Morgen stand der bedauernswerte Markus Waldner im Zielraum von Lenzerheide und blickte etwas skeptisch den Berg hinauf. Es schneite noch immer, und auch der Nebel wollte sich partout nicht aus dem Mittelteil der Strecke für die letzten Super-G-Rennen der Saison verziehen. „Wir müssen“, sagte der Renndirektor des Internationalen Ski-Verbandes FIS, „ein bisschen Geduld haben.“ Um kurz nach elf Uhr aber war es damit vorbei: Nach den Abfahrten am Mittwoch wurden beim Finale des alpinen Weltcups auch die Super-G-Rennen abgesagt.

So unvermeidlich die Entscheidung erneut war, so massiv sind ein weiteres Mal die Auswirkungen für den Gesamtweltcup: Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt (beide Schweiz) haben nun praktisch keine Chance mehr, am Sonntag die große Kristallkugel in den Händen zu halten. Gut-Behrami liegt 96 Punkte hinter Petra Vlhova (Slowakei) – zu viel. Auch Odermatt könnte die 31 Zähler auf den Franzosen Alexis Pinturault in den zwei ausstehenden Rennen (Riesenslalom, Slalom) nur aufholen, wenn sein Konkurrent gleich zweimal schwer patzt.

Doppelweltmeisterin Gut-Behrami muss sich im Weltcup mit der kleinen Kristallkugel für den Super-G trösten – diese war ihr schon vor dem letzten Rennen sicher. Den Titel bei den Männern sicherte sich Österreichs Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr, er hätte am Donnerstag bei bereits 83 Punkten Vorsprung auf Odermatt nur noch überholt werden können, wenn er bei einem Sieg des Schweizers ohne Punkte geblieben wäre. Für Österreichs Männer ist es die erste Kugel in dieser Disziplin seit 13 Jahren. Im vergangenen Jahr hatte Mauro Caviezel (Schweiz) gewonnen.

Der deutsche Männer-Cheftrainer Christian Schwaiger bezeichnete die Absage der beiden Super-G-Rennen angesichts der „extrem schwierigen Wettersituation“ als „vernünftige Entscheidung“, zugleich betonte er, dass er mit dem Abschneiden seiner Abfahrer in dieser Saison „extrem happy“ sei: zweimal Silber bei der WM durch Andreas Sander (Abfahrt) und Romed Baumann (Super-G), die Plätze sechs (Baumann) und zehn (Sander) in der Abfahrtswertung, die Plätze sechs (Sander) und 15 (Baumann) in der finalen Super-G-Wertung – ein starker Auftritt.

Kein Wunder, dass auch Sander betonte, er sei „sehr, sehr zufrieden mit der Saison“. Er habe die Ziele „mehr als erreicht“. Sein Mannschaftskollege Baumann hätte es nicht besser formulieren können.  sid

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