München – Dass Robert Lewandowski gelegentlich Dreierpacks schnürt, ist bei vieren an der Zahl in der laufenden Saison nun wirklich nicht neu. Dass der Weltfußballer wie am Samstag gegen Stuttgart ein Tor mit rechts, eines mit links und eines per Kopf erzielt, besagten Dreierpack bereits in der ersten Halbzeit und auch noch in Unterzahl schnürt, ist dagegen ein Novum.
Es vergeht kaum eine Partie, in der der aktuell beste Torjäger der Welt nicht noch einen Rekord bricht. Vergangenes Wochenende holte er Klaus Fischer ein, den er mit nun 271 Toren als zweitbester Bundesligatorschütze der Geschichte überflügelt hat. Und nun wackelt tatsächlich auch der Rekord, von dem man dachte, er sei für immer unerreichbar. Die Rede ist von Gerd Müllers magischer 40 aus der Saison 1971/1972. Lewandowski liegt nun bei 35 Toren, bei acht verbleibenden Spieltagen. Alles spricht dafür, dass die Bestmarke fallen wird.
Weltfußballer Lewandowski trifft in der laufenden Bundesliga-Saison durchschnittlich alle 60 Minuten. Behält er diese Quote bis zum 34. Spieltag bei, kämen weitere zwölf Tore hinzu, womit er sich mit 47 Treffern in die Geschichtsbücher der deutschen Eliteklasse einschreiben würde.
Wie schafft er das nur, konstant auf so unglaublich hohem Niveau zu spielen? „Es ist eine große Herausforderung, im Kopf immer bereit zu sein und immer hungrig auf Tore zu sein“, erklärte der 32-Jährige. „Wenn du auf dem Platz bist, dann musst du versuchen, alles zu geben und die drei Punkte zu holen.“ Und der Müller-Rekord? Mit dem beschäftigt sich Lewandowski angeblich nicht. „Ich denke von Spiel zu Spiel und nicht daran, wie viele Tore ich noch brauche“, sagte der Torjäger. „Ich will nicht zu viel darüber nachdenken. Die Belastung ist hoch, alle drei Tage zu spielen. Jetzt kommt die Nationalmannschaft und dann sind wir auch noch in der Champions League. Das ist wichtig. Ich muss geduldig bleiben.“
Was Lewandowski wohl nicht im Kopf hat: Selbst der europaweite Torrekord in einer einzigen Liga-Saison scheint nicht mehr unerreichbar zu sein für ihn. Bislang hält Barca-Superstar Lionel Messi mit seinen unglaublichen 50 Treffern in der Saison 2011/2012 die Bestmarke, für die er aufgrund der Liga-Größe in Spanien (20 Clubs) vier Spieltage mehr zur Verfügung hatte als Lewandowski bei insgesamt 34 Spieltagen in der Bundesliga. 15 Treffer in acht Spieltagen müsste der Pole dafür noch erzielen.
Nur noch 14 Tore wären es, wäre ihm gegen Stuttgart das Leder bei seiner „hundertprozentigen“ Chance kurz vor seiner Auswechslung (70.) nicht über den Spann gerutscht. Fehlschuss! Man sieht: Nicht einmal der Torgigant Lewandowski ist unfehlbar. lop