München – Karl-Heinz Rummenigge ist ein Mann, der seinen Willen durchsetzen und Härte zeigen kann. So war es beispielsweise 2010, als sich die Königlichen von Real Madrid vehement um die Dienste von Franck Ribery bemühten, dabei jedoch auf die Unnachgiebigkeit der Münchner Chefetage stießen. „Ich gehe fest davon aus, dass Franck in der kommenden Saison für den FC Bayern spielen wird“, erklärte Rummenigge damals. Und so kam es dann auch. Der Franzose spielt nicht nur die nächste, sondern die neun folgenden Spielzeiten beim deutschen Rekordmeister. Eine ähnliche Erfahrung durften die spanischen Bosse Jahre später bei Wunschspieler Robert Lewandowski machen, der bekanntlich gerade sämtliche Torrekorde im Trikot des FC Bayern pulverisiert.
Rummenigges Wort hat Gewicht. Und das gilt auch für seine jüngste Ansage in Richtung Hansi Flick. Seit Joachim Löws angekündigtem Abschied bei der Nationalmannschaft nach der EM im Sommer fällt im Bezug auf seine Nachfolge beim DFB immer häufiger der Name Flick. Kein Wunder, der aktuelle Cheftrainer der Münchner war schließlich Löws rechte Hand beim WM-Triumph 2014, er pflegt nach wie vor eine gute Beziehung zum Verband – und lag andererseits zuletzt mit Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic über Kreuz. Alles Dinge, die Rummenigge nicht groß kümmern. Auf Verträge legt der Chef des FC Bayern hingegen schon sehr großen Wert, wie er jüngst in einem Interview mit der „WamS“ erneut unterstrich. „Wir sind gut beraten, das zu Ende zu bringen, was wir vertraglich vereinbart haben. Das habe ich Hansi unmissverständlich mitgeteilt“, erklärte der 65-Jährige, um sich dann noch deutlicher auszudrücken. Ein Verbleib Flicks über den Sommer hinaus habe „nichts mit Wahrscheinlichkeit zu tun. Das ist ein Fakt.“ Noch Fragen? Wohl kaum. Auch dass Löw in der Bayern-1-Radiosendung „Heute im Stadion“ Flick als seinen „Erben“ indirekt ins Spiel brachte, dürfte daran wenig ändern.
Der scheidende Bundestrainer könnte sich seinen ehemaligen Assistenten durchaus als hauptverantwortlichen Trainer bei der Nationalmannschaft vorstellen. Flick habe „hervorragende Voraussetzungen, Top-Spieler zu führen, auch von der Ausrichtung des Spiels und der Spielkultur“, erklärte Löw – und betonte: „Er ist vorstellbar, wie einige andere Kandidaten.“
Ein Lob, auf das Flick natürlich nicht eingehen wollte: Es habe sich „nichts verändert“ an der ganzen Situation, betonte der Bayern-Coach. Und weiter: „Dazu gibt es auch nichts mehr zu sagen.“ Zumal er bei der Thematik selbst stets auf seinen bis 2023 gültigen Kontrakt in München verwiesen hatte.
Für eine andere Stelle hat der FC Bayern derweil schon einen Nachfolger gefunden. Die Rede ist von Teammanagerin Kathleen Krüger (35), die im Mai ihr erstes Kind erwartet und laut „Bild“ von Bastian Wernscheid (31) vertreten werden soll. Der ehemalige Kölner Amateurkicker fing 2013 im Bereich „Marketing & Sales“ beim FC an, wechselte 2017 zum FC Bayern und kümmert sich nun während Krügers Baby-Pause um die Organisation rund um die Mannschaft. Krüger will ihren Job nach der Schwangerschaft aber wieder antreten.