Verdient Glasners Team mehr Anerkennung? Was ist der Sieg gegen Schalke wirklich wert? Was hat zum Aufschwung geführt?

von Redaktion

VfL Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg kann sich so langsam auf die Champions League freuen. Durch den 2:1-Erfolg in Bremen festigte das Team von Oliver Glasner den dritten Rang, auf Platz fünf sind es bereits acht Punkte Vorsprung. Trotz der erfolgreichsten Saison seit sechs Jahren – damals wurde man Vizemeister hintern den Bayern – bekommen die Wölfe keine große Anerkennung. Das mag daran liegen, dass Glasner keinen Vollgasfußball spielen lässt. Der 46-Jährige kann jedoch auf die zweitbeste Defensive der Liga (22 Gegentore) und vorne auf eine fast schon beängstigende Effizienz bauen. Und mit Anführer Maximilian Arnold und Stürmer Wout Weghorst hat Wolfsburg zwei Spieler im Kader, die enge Partien mit ihrer individuellen Klasse entscheiden können. Weghorst traf in der bisherigen Saison bereits 17 Mal, bereitete sechs Tore vor. Solche Werte sind aber nicht gut genug für die Nationalmannschaft, so sieht es zumindest Bondscoach Frank de Boer, der zuletzt erneut auf den 28-Jährigen verzichtete. „Ich bin sehr enttäuscht und habe keinen Bock darüber zu reden“, sagte Weghorst. Arnold weiß genau, wie sich sein Teamkollege fühlt. Trotz konstant guter Leistungen über die letzten Jahre hinweg spielt der Mittelfeldakteur in den Planungen von Bundestrainer Joachim Löw keine Rolle. „Ich bin ehrlich gesagt schon ein bisschen enttäuscht. Man macht alles, tut alles – und ich denke, ich spiele auch ganz gut. Und dann keine Chance zu bekommen . . .“, sagt Arnold. Glasner zieht aus der Nicht-Berücksichtigung aber sogar etwas Positives: „Ich weiß: Das wird ihn genau wie Wout zusätzlich anspornen, dass sie weiterhin so Gas geben, wie sie es bisher machen.“

Mönchengladbach

Statistik vorneweg: Gladbach hat nach zuvor sieben Pleiten in Serie wieder gewonnen. Der Haken dabei: Gegner beim 3:0-Erfolg war der designierte Zweitligist Schalke 04, der sich mit drei individuellen Fehlern einmal mehr selbst besiegte. Wie viel Aussagekraft hat der Gladbacher Sieg also wirklich? „Mal wieder ein Spiel zu gewinnen, fühlt sich gut an“, sagte Trainer Marco Rose, forderte aber zugleich: „Wir müssen das positive Gefühl mitnehmen, hart arbeiten und versuchen, weitere Siege folgen zu lassen.“ Der Rückstand auf Rang sieben, der vermutlich zur Teilnahme an dem neuen Wettbewerb Conference League berechtigt, beträgt zwei Punkte. Rose hat also noch die Chance, sich zumindest halbwegs versöhnlich aus Gladbach zu verabschieden, bevor er dann die andere Borussia in Dortmund trainiert.

FSV Mainz 05

Die Maßnahmen fruchten immer besser. Im Winter kehrte Christian Heidel als Vorstand zum FSV Mainz 05 zurück, Ex-Trainer Martin Schmidt wurde als Sportdirektor und der frühere Mainz-Profi Bo Svensson alsCoach installiert. Durch das 2:1 bei der TSG Hoffenheim am Wochenende haben die Mainzer erstmals nach vier Monaten die Abstiegsränge verlassen. „Von Spiel zu Spiel sieht man mehr von uns. Bo hat den Spielern das Selbstbewusstsein gegeben“, erklärte Schmidt und fügte hinzu: „Wir haben als Verein gezeigt, dass wieder Leben drin ist.“ Von den letzten sieben Spielen hat Mainz vier gewonnen, zwei unentschieden gespielt und nur eins verloren. Gegen Hoffenheim traf Robert Glatzel bereits nach 27 Sekunden. Der Stürmer warnte aber: „Wenn wir denkenn, wir haben es geschafft, geht es nach hinten los.“ Als nächste Gegner warten die direkten Konkurrenten Bielefeld, Köln und Berlin.  nms

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