Die richtige Antwort

von Redaktion

Beim 6:2 gegen die Kölner Haie zeigt der EHC München eine deutliche Leistungssteigerung – Mauer: „Alles war besser“

VON GÜNTER KLEIN

München – Noch einmal der Blick zurück auf das, was vor einer Woche war. „It was terrible“, es war furchtbar, sagte Trainer Don Jackson. „Wir haben es verkackt“, meinte Stürmer Frank Mauer. Doch im dichten Terminplan der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kann man Negativerlebnisse auch schnell hinter sich lassen. Und so konnte Don Jackson am Samstagabend urteilen: „Wir haben die richtige Antwort gefunden.“ Frank Mauers Resümee; „Alles war besser.“

6:2 gewann der EHC München gegen die Kölner Haie, es war im dritten Spiel der Gemeinschaftsrunde von Süd- und Nord-Teams der erste Sieg, In Düsseldorf hatten die Münchner 2:3 verloren, in Iserlohn 3:8. Von der ersten Reise nach Nordrhein-Westfalen waren sie mit einer klaffenden Wunde zurückgekehrt, „und wir haben den Finger da reingelegt“, wie Frank Mauer versichert. Gegen Köln lief alles glatt, „wir hatten nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren könnten“. Der EHC brachte sein aggressives Forechecking an, und ihm gelangen drei Tore aus dem Powerplay heraus. Die Münchner waren wieder sie selbst.

Trainer Don Jackson hatte bis auf seinen kanadischen Angriff (Parkes, Bourque, Voakes) alle Sturmreihen neu gemischt, daraus entstand spontan Gutes – wie beim 3:1 in der 32. Minute: Derek Roy merkte, dass er seinen Gegenspieler bei den Bullys fest im Griff hatte, er kündigte dem Mitstürmer Frank Mauer einen Trick an. Normal spielt man die Scheibe, wenn man sie beim Einwurf gewonnen hat, nach hinten in die eigenen Reihen, Roy bugsierte sie seinem Kontrahenten durch die Hosenträger nach vorne, schlängelte sich am überraschten Kölner vorbei – und bediente Mauer, der „das kurze Signal von Derek“ empfangen hatte. Mauer traf gegen Köln zweimal, wie auch Mark Voakes. Die weiteren Tore steuerten Justin Schütz und Chris Bourque bei.

Für Kölns Trainer Uwe Krupp waren 3:1 und 4:1 des EHC „Geschenke, die wir nicht machen dürfen“ und mit ein Grund für die Niederlage, die 14. in Folge, die die Haie gegen München hinnehmen mussten. Was die Niederlage außerdem erklärte, war, „dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben“. Dafür sorgte Danny Aus den Birken, der trotz des Iserlohn-Spiels (sechs Gegentore, zwei Treffer gingen ins Empty Net) wieder ran durfte. Normal sind Niederlagen bei Don Jackson Anlass für einen Torhüterwechsel, mit nur noch elf Punktspielen bis zu den Playoffs will er nun aber seinen Meistertorwart der Jahre 2017 und 18 in Form bringen. Aus den Birken hatte seine besten Momente im ersten Drittel, als die Kölner Freddy Tiffels und Jim Sheppard frei vor ihm auftauchten. Ohne Makel war die Abwehr des EHC nicht – aber stabiler als bei den verheerenden Auswärtsspielen. „München“, befand Haie-Coach Krupp, „hat ein gutes Spiel gemacht.“

„Darauf können wir aufbauen“, resümierte Frank Mauer. Die Ausgangsposition im Wettbewerb um Platz zwei in der Süd-Gruppe verbesserte sich. Zwischen ERC Ingolstadt und dem EHC München wird es um die bessere Platzierung gehen. Dass die beiden oberbayerischen Clubs im Viertelfinale Süd-Zweiter versus Süd-Dritter aufeinander treffen, ist angesichts der Tabellenkonstellation kaum zu vermeiden.

Die Münchner fühlen sich nun wieder etwas sicherer, und im nächsten Spiel am heutigen Montag (20.30 Uhr) dürfte nichts passieren. Zu Hause gegen Krefeld, das im Norden weit abgeschlagene Team, das schwach besetzt ist und unter den ständigen Turbulenzen um seine Gesellschafter leidet – nichts sollte leichter als das sein. Das kann gar nicht „terrible“ werden.

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