Uli Hoeneß ist jetzt dermaßen oft im Fernsehen – viele nennen ihn schon den Karl Lauterbach von RTL. Doch im Gegensatz zum grundpessimistischen SPD-Medizinmann, der in seiner TV-Wahlheimat bei Markus Lanz vor allem miese Nachrichten verkündet, sieht die FCB-Legende die Dinge deutlich zuversichtlicher. Das beweist unser exklusiver Hoeneß-Lauterbach-Vergleich.
Der gut gelaunte Uli: Bei der zweiten Ausgabe der dreiteiligen Interview-Reihe RTL sucht den Super-Uli war Hoeneß schon viel lockerer. Er verteilte mehrsprachig Lob für Noch-Bundestrainer Jogi: „Mir gefällt vor allem seine gute Stimmung. I hope it’s more to come.“ Wer gehoped hat, dass Uli den deutschen Gegner eingehender analysiert, wie das Experten häufig tun, hatte sich getäuscht. Nur so viel zu den Rumänen: „Ich werde mehr Widerstand erwarten.“ Während Lauterbach mit Ausgangssperren und Kontaktreduzierungen quengelt, hält sich der Altpräsident nicht mit lästigen Details auf. Das freut die nervlich ohnehin angeschlagene Fußballbevölkerung.
Der positive Uli: Die Isländer, die „wir“ am Donnerstag 3:0 weggeputzt haben, haben gestern 0:2 in Armenien verloren. Das relativiert das „Feuerwerk“ gegen Island, das Florian König bejubelte. Aber solche unangenehmen Einzelheiten, die das teuer eingekaufte Fußballprodukt beschädigen könnten, mutet RTL seinen Zuschauern nicht zu. Co-Kommentator Steffen Freund feierte die „wundervolle“ Leistung gegen die Nordmänner. Und Kommentator Marco Hagemann, DFB-Pressesprecher in RTL-Diensten, pries ein „wiederum starkes Signal“ in Sachen Menschenrechte – ohne auf die zweifelhaften Begleitumstände der „Human Rights“-Aktion einzugehen. Uli gab sich milde, verzichtete sowohl auf die Erstschimpfung als auch auf die Zweitschimpfung. In der Halbzeit lobte er ein 1:0 in Rumänien: „Spielerisch ist das einmalig weiterhin.“ Von diesem positiven Denken kann Karl Lauterbach noch viel lernen.
Der Uli-Ausblick: Uli Hoeneß, der im Alter immer mehr aussieht wie Dieter Hoeneß, versprach, dass der FC Bayern bereit ist, für Deutschland im Sommer die Fußball-EM zu gewinnen. „Wenn man die Europameisterschaft erfolgreich gestalten will, muss man mit einem Bayern-Block leben“, ließ er das Land wissen. Über Jogi-Neuzugang Thomas Müller wusste er: „Thomas wird sicherlich kein Stinkstiefel sein, wenn er mal nicht von Anfang an spielt.“ Dazu gab’s ein paar Seitenhiebe gegen die Miesmacher-Medien, die immer nur das Negative suchen. Und das war’s dann auch schon mit Der Pate 2 beim RTL. Am Mittwoch folgt Der Pate 3 – ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können! JÖRG HEINRICH___